Volltext: Der Weg zum Siege. Ansprache, gehalten bei der Kriegsprozession vom 25. April 1915 in der Stadtpfarrkirche in Linz (etc.)

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dann hätte er zu seinen Leiden und Enttäuschungen nur noch 
schwere Schuld und ewige Verdammnis gehäuft. So aber ruft 
er, hoffend gegen alle Hoffnung, getröstet aus: „Ich weiß, 
daß mein Erlöser lebt!" Und er wird nicht betrogen in 
seiner Hoffnung: Gott schenkt ihm die Gesundheit wieder und 
ebensoviele Kinder wie früher und noch größeren Reichtum 
als zuvor. 
Gewiß, die Geschichte des Job wird sich auch in unseren 
Tagen im großen wie im kleinen tausendfach wiederholen, 
wenn man nur recht auf den Herrn vertraut. 
Auch von den Leiden des Krieges gilt das Wort Gottes: 
„Ich habe euch vorgelegt Leben und Tod, Segen und Fluch. 
So wähle denn das Leben!" (Bgl. Deut. 30.19.) Sie werden 
uns zum Segen gereichen, wenn wir durch sie uns die Gottes¬ 
furcht und das Vertrauen auf den Herrn nicht rauben lassen; 
sie werden uns zum Fluche werden, wenn wir den in dunklen 
Leidensstunden stets verdoppelten, oft auch von kurzsichtigen, 
oberflächlichen Menschen noch unterstützten Einflüsterungen des 
Lügners vom Anbeginn Gehör schenken. 
Wir alle, nicht wahr, wählen das Leben und den Segen 
aus der Hand Gottes. Das Kriegsprogramm Gottes an Josué: 
Loukortaro 6t esto robustas; „Sei mannhaft und handle 
kraftvoll!" (Deut.31.23.) bleibt unser Programm auch in diesem 
Kriege. 
Und mag alles Glück jäh zusammenbrechen, mögen Leid 
und Elend in Sturzbächen durch die Seele jagen, mögen die 
Verlustlisten des Herzens ins Unermeßliche steigen: Der betende 
Christ bleibt aufrecht, vertraut auf seinen göttlichen Kriegsherrn 
im Himmel und ruft aus ganzer Seele und tiefster Ueber¬ 
zeugung: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt." — „Dein Wille 
geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden." 
Und wenn er all die Seinen und das Seine hätte hin¬ 
geben müssen für Kaiser und Reich, dann ist der gläubige,
	        
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