Volltext: Zur Naturgeschichte der Land- und Süsswasserschnecken von Kremsmünster

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Genus Bythinella, Moquin-Tandon. 
Kleine Formen, deren Gehäuse durchschnittlich kaum die Länge von 
3 mm erreichen. Diese sind cylindrisch bis kegelförmig mit stumpfer 
Spitze. Die Mündung ist durch einen hornigen und dünnschaligen Deckel, 
welcher in das Gehäuse eingesenkt ist und nur wenige, rasch anwachsende 
Spiralkreise mit excentrischen Kern zeigt, verschließbar. 
Die Thiere besitzen borsten- oder stabförmige Fühler, an deren Grunde 
nach außen die Augen liegen. 
Ganz Europa, der höchste Norden ausgenommen, ist die Heimat 
dieser Gattung. 
Bythinella cylindrica, Parréis. 
Die kleiuen, festschaligen Gehäuse werden bis 3 mm lang und nahe 
1*5mm breit, sind cylindrisch mit abgestutzter Spitze, zählen gut 4 Um¬ 
gänge, welche gleichmäßig zunehmen, etwas gewölbt und durch eine ziem¬ 
lich eingeschnürte Naht von einander abgesetzt sind. Die Mündung ist 
eiförmig, oben spitz, unten gerundet mit stark vorstehendem Außenrande, 
der Mundsaum scharf und zusammenhängend, der Spindelrand kaum an¬ 
gelegt, der Nabelritz fein. Die Oberfläehe ist meist mit Algen über¬ 
zogen, weshalb fast alle Gehäuse grün erscheinen; gereinigt sind sie glas¬ 
hell, durchsichtig, weißlich oder bräunlich, mit sehr feiner Streifung und 
mattem Glänze. 
Das Thier besitzt einen vorne bogig abgegrenzten Kopf mit stab- 
förmigen Fühlern, welche sehr allmählich gegen den Grund sich verdicken 
und ungefähr 2/3 der Länge des Fusses erreichen. Am Grunde der Fühler 
nach außen liegen die schwarzen, meist nierenförmig gestalteten Augen, 
mit der concaven Seite nach vorne und außen. Der Fuß ist zungenförmig, 
hinten abgerundet, vorne fast gerade abgeschnitten, Kopf, Fühler und Fuß 
sind kleisterartig gefärbt und stark durchscheinend, letzterer ist wie mit 
weißen Körnchen besetzt. 
In großer Anzahl im „Ursprünge" auf überflutetem Conglomérat, auf 
faulenden Blättern in sumpfigen Gräben am Lärchenwäldchen, in der 
Pest- una Dändlleite, in Gräben an der Nußleite und massenhaft im Poll- 
mannsgraben. 
Kremsmünster, am 28. Mai 1886. 
Anselm Pfeiffer.
	        
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