Volltext: England und der Kontinent

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Diese Weltherrschaft, eingeleitet durch den mäch 
tigen, während der Napoleonischen Kriege errungenen ma 
teriellen Vorsprung, war anfangs mehr von wirtschaft 
licher Art, betrat dann das politische Gebiet und beginnt 
jetzt unter Benutzung der gegenwärtigen Konjunktur — 
Schwächung Rußlands durch Japan und die Revolution, 
unverminderte Revanchelust Frankreichs gegen das Deutsche 
Reich, Mißtrauen zwischen Japan und den vereinigten 
Staaten — die wirtschaftlichen Kräfte in Staats- und 
Neichsmacht umzusetzen. Sie belebt das Band mit den 
Kolonien in Amerika, Australien und Afrika; in Europa 
nährt sie Unfrieden unter den größeren Staaten und zieht 
dazwischen die Klein- und Mittelstaaten (Portugal usw.) 
an sich heran; durch Presse, Telegraph, Flotte und Handel 
ist sie bestrebt, das schon bestehende Nervengeflecht unter 
Ansatz von Fleisch und Sehnen zu einem Imperium zu ver 
dichten. 
Gleichzeitig unterwirft sie sich den noch übrigen freien 
Rest des Orients. Der sogenannte „Zwei Mächte-Stand- 
Punkt" gilt nicht nur zum kleinsten Teile dem Deutschen Reiche, 
sondern er ist der feste und unabänderliche Entschluß der 
englischen Politiker zur Besitznahme von Arabien, Meso 
potamien, Persien und Kleinasien. Zu diesem Zweck sperrt 
England Europa ab, hält es Europa in künstlicher Tren 
nung vom Oriente: im Westen durch seine Flotte, im Osten 
durch Völkeraufwiegelung. Im Westen wacht es im 
Ärmelmeer bei London, Portsmouth und Plymouth und 
hält bei Gibraltar, Malta und Suez die Schlüssel des 
Mittelmeeres in der Hand; im Osten aber unterdrückt es 
nach Möglichkeit die Eisenbahnverbindungen zwischen dem 
Mittelmeer und den Luphratländern und läßt keinen 
sicheren Verkehr aufkommen, hinter diesen beiden Stachel 
drähten breitet es, fast alleinherrschend, seine Macht aus.
	        
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