Volltext: England und der Kontinent

Ganz gleich wie Rant äußert sich der Amerikaner 
Emerson, einer der wärmsten Freunde und Bewunderer 
Englands, der doch nicht umhin konnte, folgendes Urteil 
abzugeben. „Die auswärtige Politik Englands ist, obgleich 
ehrgeizig und verschwenderisch mit Geld, selten edelmütig 
oder gerecht gewesen. Ihre Hauptrücksicht war stets das 
Handelsinteresse. Sie billigte die Teilung Polens, verriet 
Genua, Sizilien, Parma, Griechenland, die Türkei, Rom 
und Ungarn*; Treue im Privatleben, Treulosigkeit im 
öffentlichen Leben kennzeichnet diese heimatliebenden 
Menschen." 
Der Engländer ist ein Rind seiner Insellage, seines 
Schifferberufes und der strengen Führung seiner Rönige. 
Die See umgürtet sein Land wie ein wall und scheidet 
in seinen Augen die Welt in zwei Teile: die Heimat und 
die Fremde. „Seit Elisabeth und Tromwell ward in 
England, durch religiöse Momente gefördert, die Abstoßung 
alles Fremden zum System. Sprache, Sitten, Typus des 
kirchlichen Glaubens, Gewohnheiten, staatliche Einrichtungen 
— alles was englisch war, nahm einen besonderen Tha- 
rakter an. England wurde sozusagen eine insulari 
sche Institution, die sich als im Gegensatz zum 
Festland stehend betrachtete." (Graf Ficquelmont.) 
während die Engländer vorher, wie ihre sämtlichen 
altgermanischen Vettern, untereinander gerauft hatten, 
schlossen sie sich seit Lromwells und Elisabeths Zeiten zu 
einer Einheit zusammen, die in jedem Jahrhundert an 
Stärke zunahm. Gegen außen gewendet, verlegten sie sich 
zuerst auf Seeraub und Sklavenhandel. Ebenso taten ja 
die alten Hellenen. Aber statt wie die Griechen sich zu 
* Diesem Verzeichnisse wäre noch manches anzufügen. Ich nenne 
nur beispielsweise Dänemark, den Kaukasus und Erzherzog Maximilian 
in Mexiko.
	        
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