Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Mann ohne Arg und Falsch und glücklich in seinem 
kleinen Familienkreise. 
Doch je glücklicher oft der Mensch ist, desto mehr 
Unglück lauert im Hintergründe und wartet nur auf 
einen günstigen Moment, um mit voller Kraft loszu 
stürmen ans sein Opfer, das er sich auserkoren. 
Eines Tages hatte Lorchmann bedeutende Ab 
fuhren von Geldern an die Hauptkasse der Residenz 
und da selber gerade verhindert war, die Gelder-Abführ 
selbst zu besorgen, so übergab er selbe einem unter 
geordneten Beamten mit dem Aufträge, sogleich mit 
seiner eigenen Gelegenheit nach W... zu fahren und 
dort die Gelder zu übergeben. 
Jakob, des Verwalters alter Kutscher, fuhr selber 
nach der Residenz, wo er spät Abends anlangte. 
Des anderen Tages weckte der alte Jakob jenen 
Beamten, weil dieser es so haben wollte, doch war 
er nimmer zu erwecken, denn selber lag todt im Bette 
und das Geldpaket war und blieb verschwunden trotz 
aller Nachforschungen. Er ward vom Schlage gerührt. 
Lorchmann, der ohne Bestätigung die Gelder über 
gab, verfiel in Untersuchung, wo ihn nur des Jakob 
Aussage zu Gute kam, welcher sah, wie Jenem von 
Lorchmann der Geldbetrag eingehändigt wurde. Lorch 
mann mußte ersetzen und so blieb ihm von seinen Er 
sparnissen nichts mehr übrig als eine trostlose Zukunft 
und das Bewußtsein der unverdienten Schuld. 
Wenige Monden machten den noch rüstigen Mann 
zum Greisen, und bald darauf folgten hinter einer ein 
fachen Bahre eine trostlose Witwe und eine schluchzende 
siebzehnjährige Waise. 
Frau Lorchmann verkaufte nun die noch übrigen 
geringen Habseligkeiten und verließ mit Elise jene