Volltext: Lisli

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mit seinen schneeweißen Haaren, und dann trippelten 
nach diesen Marie, das alte Mütterchen Peters, mit 
der eben so alten Gertrud, die heute ihr Gesicht in 
gar feierliche Falten gelegt hatte. Zuletzt kamen eine 
Unzahl von Verwandten und eßlustigen Gästen. 
Die „steife Gans" war diesmal ganz gefüllt mit 
frohen und heiteren Gästen. Selbst der alte Adam 
tanzte aus purer Freude noch eine ehrsame Menuer.e 
mit der Mutter Marie, und der alte Werthheim drehte 
sich mit Gertrud iiu Kreise herum, bis er ganz schwind- 
lich wurde. Lisli, der Peter die Untreue verziehen, 
hielt während der Tafel einmal die Hände ihres Peters 
fest an ihre pochende Brust gedrückt, und als der alte 
Adam ein „Hoch!" darbrachte auf das dauernde Glück 
des Brautpaares, da sank Lisli schluchzend an Peters 
Brust und in ihren Augen schwammen Thränen der 
Freude, welche zu sagen schienen: „Dein bis in 
den Tod!" 
Nahe zehn Jahre sind nun schon über jenen 
frohdurchlebten Tag in der „steifen Gans" hinüber 
geschwunden , und seit dieser Zeit hat sich wohl viel 
verändert. 
Der alte Adam, Werthheim's Gattin und Ger 
trud ruhen schon nahe vereint in A 's schattigem 
Kirchhofe und sind schon lange im Thale des ewigen 
Friedens angelangt. Peter hat nach Adams Tode die 
Försterei niedergelegt und ist Müller geworden, Lisli 
ist noch recht gesund und glücklich in Peter und ihren 
vier Kindern, von denen der älteste neun Jahre vor 
über ein stattlicher Bursche zu werden verspricht, der 
alte Werthheim, der vor Altersschwäche kaum den 
Grvßvaterstuhl mehr verläßt und bei seinen Kindern 
aus der Mühle lebt, ist glücklich in dem Glücke seiner
	        
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