Volltext: In Friedens- und Kriegszeiten in Kamerun

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wopler stellten die Spanler hr hoch und lusstig gelegenen, gerltn 
miges Hospital freigebig zur Verfügung. — Überäall erstanden 
schnell erbaute Buschhäuser, zahlreiche Zelte wurden errichtet. 
Einige Tage herrschte bedenkliche Knappheit an Lebensmitteln. 
Der fällige spanische Dampfer war, wie erwartet, nach Duala 
gebracht und seiner Ladung beraubt. Erst auf energische Vor— 
stellung der spanischen Behörden die für die internierten Deut— 
schen sorgen mußten, wurde ein Teil wieder freigegeben. 
Endlich, nach zehntägigem Warten, bot sich Gelegenheit, 
mit dem sehr kleinen spanischen Küstendampfer nach Fernando 
Po zu fahren, der sofort Anschluß nach Europa haben sollte. 
Nach kaum einstündiger Fahrt wurde der „Antonico“ angehal—⸗ 
ten vom „Vauban“, einem kleinen französischen Kriegsschiffe. 
Unser Gepäck wurde einer eingehenden Untersuchung unterzo— 
gen und uns, die wir seekrank in unserer Kabine lagen, verhörte 
ein fließend Englisch sprechender französischer Offizier ebenso 
gründlich. Er wollte Auskunft über unseren Reiseweg haben, 
über die Gatten der mitreisenden deutschen Frauen. Ob sie bei 
der Truppe seien oder im Regierungsdienste ständen usw. — 
Von der Witwe eines gefallenen Reserveoffiziers, von Geburt 
Engländerin, wollte er gar zu gern hören, daß sie beabsichtige, 
nach England zurückzukehren, daß es ihr bei den Deutschen 
nicht gut ergangen sei, daß sie eine sehr schlechte Reise gehabt 
habe. Durch ihre der Wahrheit entsprechenden Antworten sicht⸗ 
lich in schlechte Laune versetzt, wünschte er ihr ironisch eine gute 
Reise nach Deutschland, das sie aber kaum erreichen werde. 
Ebenso fragte er mich, wie ich mir eine Reise nach Deutschland 
vorstelle. 
In Santa Isabel, der Hauptstadt der Insel Fernando Po, 
begrüßte uns der deutsche Konsul, stellte uns ein Zimmer seines 
Hauses zur Verfügung und stand uns mit Rat und Tat zur 
Seite. An eine Weiterreise war vorläufig nicht zu denken, war 
doch die „Villaverde“, der kleine spanische Dampfer, nach Bata 
gefahren, den ersten deutschen Transport herüberzuholen. So 
mußten wir uns in Geduld fassen und warten. Allerdings 
wurde diese Wartezeit unerwartet in die Länge gezogen. Denn 
dauernd fuhr die „Villaverde“ hin und her zwischen Bata und 
Santa Isabel ader San Carlos. Mit großer Gastfreundlichkeit
	        
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