Volltext: In Friedens- und Kriegszeiten in Kamerun

Heimfahrt 
Gar bald erfuhren wir, daß ein Dampfer zur Fahrt nach 
Fernando Po noch nicht da sei, und höchstwahrscheinlich die 
Engländer auch den demnächst fälligen erst nach Duala schlep⸗ 
pen würden, nachdem sie heruntergenommen, was er an 
Lebensmitteln bringen würde. 
In Anbetracht der bald folgenden größeren Transporte, 
für die Unterkommen zu beschaffen natürlich schwierig war, 
baute ich unfern des Strandes unter hohen, schlanken, früchte— 
beladenen Kokospalmen mein Zelt auf. Meine Träger errich— 
teten dahinter eine leichte luftige Hütte als Küche. Als beson— 
deren Willkommensgruß übergab man mir einen vor kurzem 
eingetroffenen Brief aus Deutschland, den ersten nach neun 
Monaten und den dritten in fast eineinhalb Jahren. 
Dann zog ich aus, für des Leibes Nahrung zu sorgen. 
zuerst in die einzige deutsche Faktoͤrei — dort gab es nichts. Die 
Engländer ließen keinerlei Waren für die deutsche Firma durch. 
Aber auch in den spanischen Faktoreien waren die Vorräte 
gering, das Wichtigste, wie Mehl, Kaffee, Zucker, war nur in 
kleinen Mengen zu haben. 
In den folgenden Tagen kam eine große Karawane nach 
der anderen an, auch Krankentransporte, unter Leitung der 
Ärzte und begleitet von unseren Schwestern. Schon bald nach 
meiner Abreise von Jaunde hatte sich die Notwendigkeit erge— 
ben, die Lazarette in Sicherheit zu bringen, eine sehr schwierige 
Aufgabe. Außer den kranken und verwundeten Europäern 
waren auch sämtliche farbige Soldaten, die unfähig waren, zu 
gehen, in Hängematten befördert worden. Neue Nachrichten 
gus Kamerun brachten auch sie uns nicht. Für die kranken Eu⸗
	        
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