Volltext: In Friedens- und Kriegszeiten in Kamerun

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Schwer war dieser fünftägige Marsch für unsere Träger. 
Denn auf einer Wegstrecke von hundert Kilometer galt es unge⸗ 
fähr siebzig Auf- und Abstiege zu überwinden. Landschaftlich 
war die Gegend infolgedessen reizvoll und abwechslungsreich. 
Wir fanden an der großen Straße zahlreiche gut gepflegte Ein— 
geborenendörfer, die sauber gehalten waren, belebt von Klein— 
vieh, Schweinen und Hühnern. Ihre Bewohner, kinderreiche 
Eingeborene, waren zutraulich und entgegenkommend. Sie lie— 
ferten uns reichliche Verpflegung: Hühner, Eier und Früchte. 
Von Akonolinga aus begann für uns eine andere Art 
des Reisens. Für sechs Tage sollten wir uns dem Nyong an— 
vertrauen. Kanus, VBoote aus einem gewaltigen Baumstamm 
geschnitzt und mit Mattendächern, aus Palmenzweigen ge— 
flochten, zum Schutz gegen die glühende Tropensonne versehen, 
lagen im „Hafen“ Akonolingas bereit. Kisten und Kasten 
wurden darinnen verstaut, für uns ein paar Langstühle unter 
das Dach gestellt. Unsere Bediensteten, die uns begleitenden 
Soldaten thronten bald auf den Lasten, neun Ruderer für jedes 
Kanu auf dem Bootsrande. So ging es fort, den Nyong 
hinauf, der in den gewagtesten Windungen, dunkel und träge, 
ein echter Urwaldstrom, teils durch Wald, teils in weiten Gras- 
flächen, dahinfloß. Langsam, sehr langsam glitten die Kanus 
dahin, im gleichmäßigen Takte der kurzgestielten, schaufelarti⸗ 
gen Ruder, bald mitten auf dem Fluß, bald quer durch das 
Binsengewirr. Eine eintönige Fahrt, die uns als Neulingen, 
wenigstens am ersten Tage, trotzdem interessant war. Wir 
mußten ständig auf der Hut vor Glossinen (Glossina palpalis). 
den Uberträgern der menschlichen Schlafkrankheit sein, die dort, 
mo Gebüsch dicht ans Ufer trat, sehr zahlreich waren und heiß 
ungrig unsere Boote überfielen. 
Gegen Abend legten wir an bei den Rastdörfern, die dicht 
am Ufer erbaut sind. Zelte wurden errichtet, das Abendessen 
bereitet, und nachdem der nächste Höuptling Verpflegung ge— 
bracht hatte, lag bald alles m tiefster Ruhe, um am nächsten 
Moöorgen, im Nebelgrauen, die Welterfahrt antreten zu fönnen. 
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