Volltext: Analyse der Laute der menschlichen Stimme vom physikalisch-physiologischen Standpunkte

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einer Sprache vorfinden; sie können jedoch, da unsere Unter 
suchung ganz allgemein ist, nicht ubergangen werden. Der Laut r 
ist ebenfalls aller drei Härtegrade fähig und er wird auch in allen 
drei Graden gebraucht. Da der Murmellaut seinem Begriffe nach 
nichts anderes ist, als ein Geräusch, dem die Eigenschaft der 
Kontinuität zukommt, so gehört er, streng genommen, in die 
Klasse der Aspirationslaute. Ihr Unterschied tritt nur dann her 
vor und macht sich vorzüglich nur dann geltend, wenn sie mit 
dem Kehlkopftone zusammengesetzt werden und mit ihm gleichzeitig 
erschallen. Abgesehen von der Leichtigkeit, mit welcher diese Zu 
sammensetzung bei den Murmellauten geschieht, hat bei diesen 
letzteren der Kehlkopfklang das Uebergewicht über das Geräusch; 
bei der Zusammensetzung der Aspirationslaute mit dem Kehlkopf 
klange hingegen hat das Geräusch ein entschiedenes Uebergewicht 
über den Klang. Das ist der Grund, warum bei derlei Zusam 
mensetzungen im ersteren Falle mehr die Natur des Klanges, im 
letzteren mehr die des Geräusches hervortreten muß. Bei den 
Murmellauten wird die Strömung nicht nur von ihrer ursprüng 
lichen Richtung abgelenkt, sondern sie wird auch gegen die weichen 
Theile des Sprachorganes — gegen die Backen — getrieben. Bei 
den Aspirationslauten wird die Strömung bald gegen verschiedene 
Theile des Gaumens von sehr abweichender Beschaffenheit, bald 
gegen die Zähne gerichtet, bald zwischen diesen hindurchgeführt. 
Diese Verschiedenheit der einzelnen Theile des Sprachorganes muß 
den Charakter des Schalles nothwendig verändern, auch wenn 
die übrigen Bedingungen seiner Entstehung ganz dieselben blieben. 
Dafür liefert übrigens ein einfacher Versuch den nöthigen Beleg. 
Läßt man z. B. eine Kupfermünze aus eine Holz-, Stein-, Glas 
oder Metallplatte fallen, so vernimmt das Gehörorgan wohl 
immer einen einheitlichen Schall, dieser ändert sich aber von einem 
Falle zum andern so sehr, daß man daraus den Körper zu er 
kennen vermag, auf welchen die Münze fiel.
	        
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