Volltext: Analyse der Laute der menschlichen Stimme vom physikalisch-physiologischen Standpunkte

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nach dem Verschließen der Mundhöhle entsteht, dauert während 
des Prozesses, durch welchen 4 erzeugt wird, fort und verdeckt 
diesen letzteren Laut. In diesen! letzteren Falle ist es also gleich- 
gütig, ob wir uns ana oder ada auszusprechen vornehmen. Der 
Effekt ist für ein fremdes Ohr ganz gleich; ich sage „fremdes 
Ohr," denn wir selbst hören leichter den milden Stoßlaut heraus, 
wenn wir ada, hingegen den Nasenlaut, wenn wir ana zu er 
zeugen die Absicht hatten. 
Auf gleiche Weise wird man „Mauer" anstatt „Bauer" aus 
sprechen, wenn man, während noch der Mund behufs der Er 
zeugung des b geschlossen ist, oder wenigstens in demselben Augen 
blicke, wo er geöffnet wird, die Stimmbänder vibriren läßt. 
Sänger, welche hauptsächlich die Kunst des Gesanges ge 
pflegt, hingegen die gewöhnliche Rede vernachlässigt haben, oder 
Personen, die unfähig sind die Nasenklappe zu gebrauchen, oder 
vielleicht zu bequem sind, die Intensität der Strömung abzuändern, 
sprechen in milden Lauten. Der Unterschied ist so außerordentlich, 
daß sie dadurch alsogleich auffallen müssen. 
Da es nun auch Stoßlaute gibt, die gleichzeitig mit einem 
Klange bestehen können, so kann der Faden der Klänge durch die 
Geräuschlaute hindurch ohne Unterbrechung so lange gezogen wer 
den, als die Dauer der nach Außen gerichteten Strömung es 
überhaupt erlaubt; unsere ganze Rede kann klingend sein. 
Die milden Stoßlaute können rein und unrein sein, nament 
lich müssen sie beim Uebergange zu einem Nasentone unrein ge 
nommen werden, wenn sie hörbar sein sollen. 
15. 
Die Murmellaute. 
Es muß so viele Arten der Murmellaute geben, als es Ar 
ten der Stoßlaute gibt. Die durch die Zunge abgesperrte Mund 
höhle wird behufs der Erzeugung eines Stoßlautes nicht immer 
auf dieselbe, ganz gleiche Weise geöffnet, sondern es hängt die 
Art, wie wir die Mundhöhle öffnen, auch von der Natur des-
	        
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