Volltext: Analyse der Laute der menschlichen Stimme vom physikalisch-physiologischen Standpunkte

35 
Mundspalte halbirt und auf ihr senkrecht steht; allein sie können 
eben so gut erzeugt werden, wenn mair die Oeffnung seitwärts 
entstehen läßt, d. h. wenn man einen Theil des Seitenrandes 
der Zunge vom Gaumen abtrennt. Diese Entstehungsorte der 
Laute sind zum Theil die Ausmündungen der Kanäle, durch 
welche die Lust streicht, und es steht in unserer Macht sie zu be 
stimmen und zu firircn. Wir üben uns frühzeitig in dem Ge 
brauche jener Muskeln, welche die Bestimmung haben, die Stimm 
bänder zu spannen, das Gaumensegel zu bewegen, der Zunge 
die gehörige Einstellung zu geben u. s. w.; ohne diese Prozesse 
zu kennen, und ohne darauf zu reflektiren, sind wir uns doch recht 
deutlich der Empfindung bewußt, welche sie begleitet. Haben wir 
daher die Absicht einen bestimmten Lauf zu erzeugen, so geben 
wir den Theilen des Sprachorganes jene Einstellung oder jene 
Bewegung, welche die diesem Laute entsprechende Empfindung in 
uns hervorruft. Wir wollen nun diejenigen Stellen des Sprach 
organes , welche durch ihre eigenthümliche Beschaffenheit die 
Wirkungen einer bestimmten Anzahl von Prozessen abzuändern 
vermögen, einzeln durchgehen und einer näheren Betrachtung 
würdigen. 
I. Das triplax confinium, von Lippen, Zunge und Zäh 
nen. — Hier entstehen folgende Laute: 
1. Durch Absperrung der Mundhöhle . . . in. 
Diese Absperrung kann vermittelst der Ober 
und Unterlippe, oder auch vermittelst der Ober 
lippe und der Zunge geschehen. In beiden 
Fällen muß die Strömung durch die offen ge 
bliebene Nasenhöhle gehen. 
2. Durch Ausstoßung der Luft, während die 
auf die eben angedeuteten zwei Arten von der 
äußeren Atmosphäre abgesperrte Mundhöhle 
oder die gleichzeitig durch den Gaumenvorhang 
verschlossene Nasenhöhle geöffnet wird . . b und p. 
3. Durch anhaltende Strömung, indem die Un 
terlippe oder auch die Zunge an die oberen 
3*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.