Volltext: Analyse der Laute der menschlichen Stimme vom physikalisch-physiologischen Standpunkte

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man beim Aussprechen der Silbe an, also beim Uebergange 
von a zu n nicht empfindet. Derjenige nun, der sich über 
die bloße Empfindung erhebt und darüber reftektirt, kann 
nicht umhin, diesen Prozeß mit dem Oeffnen der Nasen 
höhle für identisch zu halten. 
2. Man halte die Nase mit den Fingern luftdicht zu und nehme 
sich vor, die Silbe an auszusprechen; in dem Augenblicke 
aber, wo die Zunge behufs der Erzeugung des Lautes n 
die Mundhöhle schließt, nehme man die Hand von der Nase 
weg, so daß sie dadurch geöffnet werde. Alsdann hört man 
immer adn anstatt an. Man hat daher gegen seinen Wil 
len ein 6 erzeugt. 
3. Oeffnet man bei dem letzten Versuche die Nasenhöhle nicht 
in demselben Augenblicke, wo die Zunge die Mundhöhle 
schließt; bleiben also Mund und Nase einige Zeit verschlossen, 
so kann der Laut » zwar noch zur Entwicklung kommen, 
weil, da die Luft in dem abgesperrten Raume der Mund 
höhle und der Nase nicht dieselbe Dichte hat, wie in den 
Lungen, eine Strömung durch die Stimmritze eintreten muß; 
allein das unter solchen Uinständen entstandene n kann nur 
eine kurze Dauer haben. Wenn man jedoch, während es 
noch forttönt, die Hand von der Nase rasch wegnimmt und 
sie solchergestalt öffnet, so hört man wieder andn anstatt an. 
Der Stoßlaut d wird also hier in beiden Fällen durch künst 
liches Schließen und Oeffnen der Nase erzeugt, denn indem 
wir bloß die Silbe an aussprechen wollten, so haben wir 
jenen Prozeß, dessen wir uns unbewußt zur Erzeugung 
des d bedienen, sicherlich nicht eingeleitet. 
4. Auch das Aufblasen der Backen spricht dafür. Hat man 
den Mund durch die Lippen geschlossen, erzeugt hierauf den 
Nasenlaut und läßt ihn schwach forttönen, so hat man da 
bei die Gewißheit, daß die Nasenhöhle offen sei. Bestrebt 
man sich nun gleichzeitig, (während man also den Nasen 
laut unterhält), die Backen aufzublasen, so gelingt dieses 
wohl einigermaßen, aber nicht in dem Grade, bis zu
	        
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