Volltext: Analyse der Laute der menschlichen Stimme vom physikalisch-physiologischen Standpunkte

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übergehen. Die erstere ist jedoch allgemein und sie kann beim 
Uebergange von einem Stoßlaute zu was immer für einem an 
deren Laute, also auch zu einem Nasenlaute gebraucht werden. 
Sprechen wir z. B. die Kombination atn nach der ersten Me 
thode aus, so wird, um den Laut t entstehen zu lassen, die mit 
telst der Zunge abgesperrte Mundhöhle geöffnet, die Luft durch 
den Mund ausgestoßen und hierauf der Laut n erzeugt; sprechen 
wir sie aber nach der zweiten Methode aus, so bleibt die Mund 
höhle durch die Zunge versperrt, und es wird, um den Laut t ent 
stehen zu lassen, die Nasenhöhle geöffnet und die Lust durch diese 
ausgestoßen. Nachdem dieß geschehen, wird der Laut n erzeugt. 
Es ist jedoch in beiden Fällen der Eindruck auf das Gehör 
organ ebenso verschieden, wie die Aussprache selbst. Die Stoß 
laute zerfallen demnach in Mundhöhlen- und Nasenstoßlaute. 
Der Charakter der Stoßlaute spricht sich am besteu in dem 
Augenblicke aus, wo die Mundhöhle auf die eine oder andere Weise 
geöffnet wird; hat der Oeffnungöprozeß der Mundhöhle sein Ende 
erreicht, so findet noch immer ein gewisser Nachhall statt, indem 
die Strömung der ausgestoßenen Luft nicht augenblicklich sistirt 
werden kann. Wir werden am geeigneten Orte das Mittel ken 
nen lernen, um die Stoßlaute von diesem Nachhall zu befreien, 
oder davon zu reinigen, und so können wir schon jetzt die Stoß 
laute in reine und unreine eintheilen. 
8. 
Verschließung der Nasenhöhle durch eine natürliche 
Vorrichtung. 
Daß die Nasenhöhle bei gewissen Laut-Gruppen wirklich durch 
eine natürliche Vorrichtung verschlossen werde, überzeugt man sich 
auf folgende Arten: 
1. Schon durch die Empfindung selbst. Man spreche die Kom 
bination atn oder adn aus, und man wird bei einiger Auf 
merksamkeit recht deutlich wahrnehmen, daß bei dem Ueber 
gange von t oder d zu n ein Prozeß vor sich gehe, den 
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