Volltext: Analyse der Laute der menschlichen Stimme vom physikalisch-physiologischen Standpunkte

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In diese Klasse von Tönen scheinen auch die Laute I, \ 
(aus dem slavischen Alphabet) und r zu gehören, denn alle drei 
werden bei gleichzeitig offener Mund- und Nasenhöhle ausge 
sprochen, alle drei sind Abänderungen des ursprünglichen Kehl 
kopftones und haben alle oben angegebenen Eigenschaften mit 
den Vokalen gemein. Bei näherer Untersuchung ergibt sich jedoch 
ein Unterschied zwischen ihnen und den letzteren. Davon, so wie 
von ihrer Entstehung wird ebenfalls erst später die Rede sein. 
Klänge, welche bei verschlossener Mund- aber offener 
Nasenhöhle entstehen. 
Soll die Luft aus den Lungen bloß durch die Nasenhöhle 
streichen, so muß die Kommunikation durch die Mundhöhle ab 
gesperrt werden. 
Diese Absperrung kann auf folgende Arten bewirkt werden: 
1. mittelst der Lippen, indem man diese schließt. In diesem 
Falle wird der Kehlkopfton so modifizirt, daß man den 
Laut m zu hören bekommt; 
2. mittelst der Zunge, indem ihre Spitze an den Gaumen, 
knapp vor den Vorderzähnen angedrückt, und übrigens durch 
dieselbe die Mundhöhle vollkommen verschlossen wird; es ist 
hiebei ganz gleichgiltig, ob man zugleich durch die Lippen 
den Mund schließt oder nicht. In diesem Falle vernimmt 
man den Laut n. 
3. abermals mittelst der Zunge und zwar auf die Art, daß 
ihr Rücken auf den Gaumen angelegt wird. Die Zungen 
spitze ist dabei unthätig. Den so entstehenden Laut besitzen die 
Franzosen (regner), Italiener (regno), Spanier (tlona) 
und auch die Polen. Letztere bezeichnen ihn mit n. 
Daß die Entflehungsart dieses Lautes wirklich die eben 
angegebene sei, überzeugt man sich so, daß man die Zun 
genspitze mit einem Finger fest an dem Boden der Mund-
	        
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