Volltext: Gedenkschrift der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden anlässlich ihres 40 jährigen Bestandes verfasst.

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weitere Worte der Befehl ausgeführt werden. Daß die in der Nähe des 
Brandortes Wohnenden aufgeregt sind, daß ihnen die Sekunden und 
Minuten eine endlose Zeit scheinen und die Wehr statt des Dankes oft 
»och ein hartes Wort hören muß, ist dieser Aufregung zuzuschreiben 
und wird von den Mitgliedern der Wehren in diesem Sinne aufgefaßt. 
Jeder Vernünftige weiß, daß auch bei dein schnellsten Erscheinen 
der Feuerwehr das bereits brennende Gebäude nicht mehr zu reiten, 
dafür aber die Umgebung beschützt wird, so daß oft statt eines Hauses 
ohne die Nettnngsarbeiten in geschlossenen Häuserzeilen wohl ganze 
Gassen niederbrennen würden, denn je umfangreicher der Brandherd, 
desto größer die Hitze und die Wirkungslosigkeit der verdunstenden 
Wasserstrahlen 
Aber auch in den Samariterdienst stellen sich die Wehrmänner. Als 
Sanitätsabteilung leisten sie die erste Hilfe bei Unglücksfällen und besorgen 
die Ueberführnng Verunglückter nach ihren Bestimmungsorte». 
Das Institut der freiwilligen Feuerwehr hat sich aber auch 
schon derart im Volke eingelebt, daß man sich heute Orte ohne Feuer¬ 
wehr nicht mehr denken kann. Grund der anerkannt vielen Verdienste 
dieser Vereine wurde seitens der Verwaltungen einzelner Länder seit 
längerem für Mitglieder von Feuerwehren, die sich besonders verdient 
gemacht oder einem Vereine schon 25 Jahre ununterbrochen angehören, 
ein staatliches Ehrenzeichen angestrebt. Es soll dies eine öffentliche 
Anerkennung der außerordentlich nützlichen Wirksamkeit der Wehren sein, 
denn die Mitglieder selbst werden auch ohne irgendwelcher sichtbaren 
Auszeichnung ebenso treu den übernommenen Pflichten nachkommen. 
Das Bewußtsein, Gutes getan und sich den Mitmenschen nützlich er- 
tviesen zu haben, genügt ihnen vollständig. 
Seitens maßgebender Kreise wird nunmehr auch angestrebt, die 
Feuerwehren aus dem Gesetze über das Vereinswesen auszuscheiden, 
damit nicht noch für die aus Spenden angeschafften und nur humani¬ 
tären Zwecken dienenden Geräte Gebührenäquivalente verlangt werden, 
da in manchen unbemittelten Gemeinden die Wehren ihre notwendigen 
Geräte nur durch die Unterstützung feuerwehrfreundlicher Gönner und 
durch die Beihilfen ans dem Landesfenerwehrfonde in der Lage sind, 
anzukaufen. Es wird wohl auch bei uns in Oesterreich noch dazu 
kommen, daß nicht nur Einzelne sich freiwillig einer Schntzwehr an¬ 
schließen, sondern daß gesetzlich jeder gesunde Mann bestimmte Jahre 
in der Feuerwehr wird dienen müssen. 
Die Feuertvehren befassen sich weder mit politischen, noch mit 
nationale» Angelegenheiten, sie verfolgen einzig und allein den Zweck, den 
Nächsten vor Schaden zu schützen und haben in ihrem Vereinsleben auf 
sehr wenige frohe Stunden zu rechnen.
	        
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