Schlußwort.
Als Schutzwehr gegen Nuglücksfälle haben sich Vvr vierzig Jahren
einsichlsvvlle Männer unter dem Wahlspruche „Einer für Alle, Alle für
Einen" zusammengetan. Sie haben den Grund gelegt, auf welchem
die Nachkommen weiter bauten, um heute über die Tätigkeit Rechenschaft
abzulegen. Laufende Angelegenheiten, wie sie in einem Vereine täglich vor¬
kommen, sind im Berichte übergangen und nur wichtigere Dienstleistungen
und Beschlüsse verzeichnet worden. Im Mitgliederkataster aber sind
ganze Reihen von Namen gestrichen, Namen von Männern, die einst
freudig mitgetan und sich Verdienste um dieses Institut bürgerlichen Ge¬
meinsinnes erworben haben. Sie ruhen in kühler Erde, aber anläßlich
des vierzigjährigen Gründungsfestes sei auch ihrer gedacht u n d d e m
Wirken der verstorbenen einstigen Kameraden eine dank¬
bare E r i n n e r u n g geweiht.
Wie jede Neuerung Mißtrauen begegnet, wird auch die Feuer¬
wehr gar manches zu überwinden gehabt haben, Gleichgiltigkeit, Unver¬
ständnis, ja sogar Aberglaube hinderten die raschere Entwicklung. Wenn
bei Bränden nach Blitzschlägen mancher Landmann nicht zu bewegen
war, bei den Löscharbeiten mitzuhelfen, so war gewiß anzunehmen, daß
er im Glauben an eine alte Mär fürchtet, „das Feuer dadurch ins
eigene Haus zu tragen". Ueber diese Vorurteile ist man gottlob heute
hinaus. Beweis dessen die große Zahl der Landfeuerwehren, aber wie
ein roter Faden zieht die Klage durch alle Vereine über die Teilnahms¬
losigkeit mancher Kreise, die durch Besitz berufen wären, anregend und
aneifernd zu wirken. Aber der große Aufschwung und die Unent¬
behrlichkeit der Feuerwehren werden die kompetenten Behörden und
Landesverwaltungen auch noch veranlassen, die Teilnahme an den Ar¬
beiten der Schntzwehren durch Gesetze zu regeln. Aber nicht der Opfer¬
mut der Mitglieder hat allein den Ausbau der Wehren herbeigeführt,
es fanden sich auch zahlreiche menschenfreundliche Gönner, die durch
Geldspenden zum Ankaufe zeitgemäßer Geräte die Feuerwehr unter¬
stützten. Auch die Gmundner Wehr erfreute sich stets einer besonderen
Fürsorge durch die Gemeindevorstehnngen und durch die Herren Bürger¬
meister Franz Schleiß, Alois Ka ltenbruner, kaiserl. Rat Doktor