Volltext: Gedenkschrift der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden anlässlich ihres 40 jährigen Bestandes verfasst.

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Übertreter der gesetzlichen Strafe zugeführt oder gelindest nach Beschaffenheit 
der Umstände mit Arrest bestraft. Die Verbindlichkeit der Zufuhr der 
Spritzen lag ob: a) dem Poststall; b) dem Müllermeister in der Stadt 
dir. 118, Franz K e m m e t m ü l l e r; e) dem Braumeister in Seestadt! Nr. 3, 
Johann Manrhard; und d) dem Braumeister in Graben Nr. II. 
Zn Leiterwägen hatten einzuspannen die Pferdebesitzer von Kranabeth 
Nr. 42, Franz Schausb erg er, Mühlwang Nr. 7, Franz Haidolt 
und Traundorf Nr. 66, Ludwig vou Fe rast ein. 
Als Belohnung wurde gezahlt für die erste am Brandplatze er¬ 
schienene Spritze 3 fl. C. M., für die nächstfolgende 1 fl. 30 kr. C. M. 
und für den ersten gefüllten Wasserwagen 2 fl C. M. Der Rauchfang¬ 
kehrergeselle, der sich mit besonderer Wagnis auszeichnete, erhielt 2 fl. 
und die tätigsten Zimmerer ebenfalls Prämien. 
Ein Schema handelt auch ausführlich über das jedem Hausbesitzer 
zugewiesene Geschäft. Stafettenreiter war Josef Au ring er, Aufseher 
und Leiter des Wasserschöpfens Johann Ha nipp, Stadt Nr. 26, Auf¬ 
seher der drei Wasserwägen Franz Erz, Stadt 29. Bernhard R i e d l i n g e r, 
Stadt 45, hatte sich mit seinen Gesellen mit Verband und Instrumenten 
am Brandplatze einzufinden, Johann Tag Werker hatte die Verpflichtung, 
„den bedrängten Hausleuten und ihren Geräten persön¬ 
liche Hilfe zu leisten." Ludwig Karth, Stadt 109, „mueß init 
seinen Gesellen der erste auf dem Braudplatze sein" und 
die Kamine und Rauchfänge mit nassen Kotzen beschliefen. Ignaz 
Schm alz dichter war Direktor sämtlicher Maurergesellen, und als 
Spritzenmeister erscheinen: Bei der Kammerhofspitze Michael Stain¬ 
hau ser; salinenämtliche Spritze Kaspar Herwerth; Stadtspritze 
Georg Fellerer; Oberamtsspritze Martin Birkmann; k. k. Bauamts- 
spritze Johann Ern st reit er. Es war ganz genau bestimmt, zu welcher 
Spritze der Inwohner mit gefülltem Wafferschaff erscheinen muß, zu 
welchem Schöpfplatze er gehört imb welches Gerät er mitbringen oder 
ob er patrouillieren oder das Direktorium verständigen soll. Daß es 
wohl nicht immer so glatt bei einem Feuer abging, wie tut Schema ver¬ 
ordnet wurde, läßt sich bei einer so äußerst komplizierten Aktion von 
mehreren Hundert Menschen denken. 
Die drei städtischen Spritzen waren untergebracht eine im „Feuer- 
löfch-Requisiten-Depositorium" in Traundorf, eine im Stadt-Bräuhause 
in der Vorstadt Traundorf Nr. 15 und die dritte im städtischen Zeugstadl. 
Außerdem besaß die Stadt an Feuerlöschgeräten 1 mittlere Spritze ohne 
Schlauch, 2 kleine Spritzen ebenfalls ohne Schlauch, 1 hölzernen Spritzen¬ 
kübel, 4 hölzerne Trag- und Handkübel, 13 Wasserbottiche, 7 Wasserfässer 
auf Wäge», 255 Feuereimer aus Leder, 10 kleine und 26 große Feuer¬ 
leitern, 19 Feuerhaken, 8 Laternen, 1 Hackel und 2 Wasserdruckwerke
	        
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