Hallstatt.
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.Urkunden aufgefundene Namen solcher Hallingerfamilien sind
u. a.: Andreas Gleimlein 1389, Hertlein der Zahlende 1389»,
Jacob der Wynter 1396, Friedrich Schmitsberger 1396, Jörg
Wispek 1396; so wurde sie die neue Gründerin des lange vor
her schon betriebenen Salzbergbaues, der eben die zahlreichen
Familien, die in Hallstatt wohnten und denen die eigentümliche
Lage des Ortes die Gelegenheit jedes anderen Erwerbes benahm,
nähren musste. Unter Kaiser Ferdinand I. reformätorischer
Regierung wurde auch hier die Salzgewinnung monopolisirt und
zahlreiche Anweisungen auf freien Salzbezug an Klöster da
runter der Convent zu Traunkirchen 1312 (welches Stift dafür
ausdrücklich auf alle Rechte an den Hallberg Verzicht leisten
musste), Mölk 1313, Schotten in Wien 1314, Frauenkloster zu
Tulln 1314, das Armenhospital zu Wels 1351, St. Andree auf
der Trasen 1406, Stift St. Dorothea in Wien 1416, gegeben,
wie auch die Ergiebigkeiten des Salz Werkes häufig verpfändet
wurden. Die Hallstätter bekannten sich auch vollständig in den
Reformationsjahren zur Lehre Luther’s, die selbst durch Feuer
und Schwert in dieser Gegend nicht ausgerottet werden konnte,
so dass nach Publicirung des Toleranz-Edictes unter Kaiser
Josef U. glorreicher Regierung eine überaus grosse Anzahl von
Einwohnern sich zu der bereits ausgetilgt geglaubten Religions-
Secte öffentlich bekannten. Auch Stefan Fadinger’s Bauernaufstand,
1626, liess den Hallort nicht unberührt. Am 20. September 1750
zerstörte eine heftige Feuersbrunst den Ort gänzlich.
Ausflüge.
a) Zum k. k. Salzsud werk in der Lahn (mit Kahn oder
auf einem Fusswege */ 4 Stunde). Grosses stattliches Amts
gebäude. Durch drei Monate im Winter dringt in diesen Winkel
kein Sonnenstrahl; die erzeugten Salzstöcke werden auf grossen
Schiffen (Zillen) durch einen gemauerten Canal, der vom See
aus gegen das Sudhaus führt, nach der Bahnstation Obertraun
verführt, allwo sie in einem eigenen Magazinsgebäude in die
Rahn Waggons verfrachtet werden.
Tn der Nähe des k. k. Sudhauses, das Calvarienkirchlein,
im Jahre 1700 vom kais. Amtsgegenschreiber Franz Georg von
Summatinger gestiftet und erbaut, welcher mit seiner Ehefrau
Anna Christina in diesem Kirchlein ruht. Der neue Tabernakel
in der Kirche wurde am 19. October 1886 eingeweiht.