Volltext: Führer in Aussee, Grundlsee, Alt-Aussee und Hallstatt [31 / 2. Aufl.]

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Oeffentliche Gebäude. 
weithin sichtbarer Uhr, welcher Thurm zugleich als Wa,rte für 
den Feuerwächter diente. 
Das Gebäude hiess der Hofkasten, und wurden in dem 
selben die Yictualien, welche die k. k. Salzsudarbeiter in voriger 
Zeit nebst dem freilich nur sehr geringen Lohne in Baargeld 
‘erhielten, bis zur Verabfolgung zu einem Limitopreise aufbewahrt. 
Ein eigener k. k. Hofkastner besorgte die Einkäufe und die 
Verabfolgung. Durch ein Landesregulativ wurde nun seit 1872 
dieser Limitobezug aufgehoben. Die Arbeiter bekommen nun 
ihre verdiente Entlohnung vollinhaltlich in Baarem ausbezahlt, 
und 1874 wurde dieses Gebäude von der Marktgemeinde im 
Licitationswege um 9100 fl. erstanden, einige Zeit als Schütt 
boden verwendet, und dann an die Sparcasse des Marktes ab 
getreten. Am 7. März 1886 wurde mit der Demolirung des 
Gebäudes begonnen, und nach Plänen des Architekten Friedrich 
Glenk zu Gmunden wurde durch den Ausseer Baumeister 
Franz Artweger das neue Sparcassengebäude aufgeführt. Selbes 
ist in reichornamentirtem Renaissancestyl gehalten, zwei Stock 
werke hoch, durch zwei Thürme und ein schönes Kuppeldach 
bekrönt, vorne im Giebel in Stein ausgeführt das Marktwappen. 
Ein geräumiges Stiegenhaus führt zu den in grosser An 
zahl vorhandenen Wohnzimmern, die vorderhand an Jahres 
parteien vermiethet werden. Es ist Vorsorge getroffen, dass die 
Räumlichkeiten des ersten Stockwerkes sich ohne weiteren 
Umbau derart abändern lassen, dass im Bedarfsfälle das Spar 
cassengebäude zum Rathhause umgestaltet werden kann. In den 
Localitäten zu ebener Erde links sind die geräumigen Amts- 
localitäten der Gemeindesparcasse untergebracht. 
Der neue mit einem Kuppeldach versehene Uhrthurm 
enthält die schon im alten Thurme verwendeten Glocken und 
einen Lugraum für den Feuerwächter. 
C. Der Kammerhof oder das Halloberamts-Gebäude am 
oberen Markte. Kanzlei der Salzsudwerksverwaltung. Archiv, 
Wohnung des k. k. Bergrathes, und des Cassencontrolors, mit 
einem grossen Garten. Seit 1380, wo Martin Stolz Verweser 
der Ausseer Salinen war, dient das Gebäude als Kammerhof 
und dürfte wahrscheinlich von Obgenanntem erbaut worden sein. 
Ein schönes, stattliches Gebäude mit kunstreich aus Salz 
burger Marmor gefertigten Fensterstöcken und Kreuzen. Ein 
.auf dem Stiegengebäude eingefügtes Wappen aus Stein, in 
Farben gemalt, trägt die Jahreszahl 1655. Die im Gebäude
	        
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