Volltext: Geologische Beobachtungen in der Umgebung des Attersees

46 
dortigen Weidensbaches aufwärts gegen den Almstall, so sind die 
Mergel von der Brücke bis gegen die Holzstube im Bachbett 
prächtig aufgeschlossen. 
Damit scheint wohl die Verbindung mit Vorkommnissen des 
Aurachtales hergestellt. Dort hat schon Lipoid nach Hauers Bericht 
(Sitzb. Akad. Wiss. Wien 1857) diese Schichten beobachtet. Fugger 
hat die Angaben richtiggestellt und die Ausdehnung der Mergel 
in den beiden Rotensteingräben rechts der Aurach in außerordent 
lich genauer Weise aufgenommen. Er schreibt ihnen dort pag. 323 
bis 324 ein im allgemeinen ostwestliches Streichen bei ziemlich 
steilem Südfallen und eine Mächtigkeit von 25 m zu und gibt an, 
daß sie von einem knolligen, harten Kalksandstein mit Kalkadern, 
sowie von Bänken eines sehr harten, fast schwarzen Sandsteines 
überlagert werden. 
Das sind also Gebilde wie sie am niederen Krahberg auch 
Vorkommen. Aber die roten Mergel sind nicht auf die Rotenstein 
gräben beschränkt. Sie ziehen sich am ganzen Abhang gegen den 
Kollmannsberg hin; ich beobachtete sie im Bretteraugraben, im 
Tännling- und Reinseigraben bis hinauf an die Senke, die den Koll 
mannsberg vom Windliegerrücken trennt. Auch auf der Südseite 
des Kollmannsberges finden sich Anzeichen ihres Vorhandenseins 
bis über den zur Brandleiten-Uberländ führenden Graben, wo die 
Breccien sind, hinaus, wo der Weg gegen die Berghöhe sich teilt. 
Dort ist das Sumpfterrain mit rotem Lehm erfüllt undj zahl 
reiche Blöcke des harten, schwarzen Sandsteines sind zu sehen. 
Leider fand ich nirgends eine Versteinerung. Nur im Schotter des 
Klausgrabens, also eines weiter gegen die Großalm zu liegenden 
Baches, habe ich ein Stück dieses nicht zu verkennenden roten 
Mergels mit einem abgeplatteten Bruchstück eines Belemniten ge 
funden. 
Nach den Darlegungen Kochs, die Fugger ja bestätigte, bilden 
im Gschlief bei Gmunden diese roten und grauen Mergel als Nieren 
taler Schichten die Grenze gegen die Kalke des Traunsteins. Der 
Zug der roten Mergel vom Kollmannsberg gegen die Rotenstein 
gräben befindet sich in ähnlicher Lage, die Gesteinsbeschaffenheit 
ist eine völlig gleiche. Es ist daher immerhin nicht unmöglich, daß 
also dieser Mergelzug bis zum Attersee hinaus den Nierentaler 
Schichten entspricht. Ob nun die Mergel von Parschall und vom 
Hollerberg auch hieher gehören, ist nicht so leicht zu sagen. Sie 
liegen um ein beträchtliches Stück südlicher. Jedoch kann dies mit 
der am Attersee ebenso wie am Traunsee auftretenden Verschiebung
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.