Volltext: Geologische Beobachtungen in der Umgebung des Attersees

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in eine Brecoie von etwa erbsengroßen Sternchen, so daß von der 
Außenseite das Ganze fast wie ein grober Sandstein mit knauer 
artigen Einlagen aussieht. Im Dünnschliff ist der Kalkmergel ganz 
so wie der oben geschilderte, nur fiel auf, daß in zwei Dünnschliffen 
neben den zahllosen winzigen Foraminiferen-Resten je ein Exemplar 
eines größeren Orbitoides sich fand. Die Steinchen waren teils 
Kalke, teils Quarz, teils Erstarrungsgesteine. Die Kalke zeigten 
teils unbestimmbare organische Reste, teils waren sie licht und frei 
von solchen. Die Quarze waren gerundet und ausgebuchtet mit 
Felderteilung. Dann waren granitische Gesteine vertreten, da die 
Kombination Quarz, Orthoklas, Glimmer öfter wiederkehrt. Aber 
auch Stückchen mit entschieden porphyrischer Struktur waren vor 
handen. In einer äußerst feinkörnigen Quarz-Feldspatgrundmasse waren 
größere, unregelmäßig begrenzte Quarze und Feldspate, viel Apatit 
und ein scharf kristallinisch umgrenztes Mineral, das einem zer 
setzten Pyroxen entspricht. In demselben waren neben Chlorit, Epidot 
auch zahllose, sehr feine, unbestimmbare Nüdelchen. Auch ein 
felsitisches Gemenge findet man mehrmals, sowie Stücke von grano- 
phyrischem Aussehen. 
Quarz mit Lagen von Glimmer deutet auf Glimmerschiefer. 
Die Betrachtung dieses Gesteines erweckt eine lebhafte Vorstellung 
von der Richtigkeit der Bildungsweise des Flysch, wie sie Zuber 
in der Zeitschrift für praktische Geologie 1901, pag. 283, so anschau 
lich darstellt. 
In der Moräne von Seewalchen fand ich ein über kopfgroßes 
Stück einer ziemlich kleinkörnigen Breccie ganz gleich jenem in der 
Gartenmauer des Schlosses Kammer eingemauerten größeren Blocke, 
den Fugger 1. c., pag. 332, erwähnt. Es ist dies deswegen er 
wähnenswert, weil ganz ähnliche Stücke im Parschaller Bach, in der 
Alexenau und im Weidensbach bei der Großalm von mir gefunden 
wurden und alle diese Beziehungen zu den bekannten Breccien des 
Kollmannsberges haben, welche von Fugger in den Verhandlungen 
der k. k. geologischen Reichsanstalt 1901, pag. 263, behandelt 
wurden. 
Das Seewalchener Stück zeigt sich zusammengesetzt aus ver 
schiedenen Kalken, Quarzkörnern und granitischen Gesteinsbrocken 
aus Orthoklas, Mikroklin und zwei Glimmern, aus einem Gestein, 
in dem granophyrische Büschel neben den Quarzen sehr deutlich 
hervortreten, dann aus Glimmerschieferstücken. Daneben sind lichte 
und dunkle Glimmer, Chlorit, Pyrit, Glaukonitkörner und Nester 
sehr kleiner, eckiger Quarzkörnchen vorhanden. Kalzitschnüre und
	        
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