Volltext: Die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Gmunden

Der schon erwähnte L ä n g s b r u ch der Alpen, welcher im Streichen derselben 
vom Gschliefgraben über Windischgarsten bis nach Mödling—Brühl verläuft, hat 
wohl die Kalkzone gegen die Sandsteine scharf abgeschnitten und auch Glieder der 
unteren Trias, nämlich W e r f e n e r - S ch i e f e r utib Gute n st eine r - K a I k e 
zum Ausschlüsse gebracht. 
Der Werfener - Schiefer tritt jedoch im Bereiche dieses Längsbruches erst in 
den Bergen östlich von Gmunden auf. Dagegen halte ich die schwarz-grauen, 
weißaderigen Kalke, wie sie beim „heiligen Petrus" am Schoberstein neben der 
Traunsteinerstraße gebrochen werden, für die einzigen Repräsentanten der unteren 
Trias am östlichen Traunseeufer. 
Durch die längs des Querbrnches der Traunspalte erfolgte Cvlossal- 
verschiebung nach Norden, wurde auch eine partielle Ueberkippung der 
Schichten am Nordfuß des Traunsteins herbeigeführt, die sich sogar in der 
Sandsteinzone noch recht stark bemerkbar macht. 
Man trifft daher an den schroffen Felsabstürzen des Traunsteins gegen den 
Gschliefgraben, insbesvnders an der sogenannten „Gamsriesen" die überschobenen 
Schichten in verkehrter Reihenfolge, an. Zu oberst walten auf dein Gipfel des 
Traunsteins die „Wettersteinkalke" der Trias vor. Scheinbar darunter liegend 
und vorherrschend steil nach Süd einschließend, folgen rhütische Dolomite, wie 
sie am sogenannten Schloßkogel auf dem Traunfeld anstehen. Endlich folgen 
gegen die Sohle des Gschliefgrabens hinab Glieder der Juraformation, 
vom Lias bis zu den „Plassenkalken" der Tithonstufe, und schließlich 
Sandsteine, Mergel und thonige Schiefer der Flyschzone mit Jnoceramen, 
als charakteristischen Fossilien der Kreideformation. 
Zwischen diesem Kreideflhsch und dem Eocän des Gschliefgrabens schalten 
sich weiche mergelige Schiefer ein, die als sogenannte „Nierenthaler- Schichten" 
der Senonstuse der Kreidesormativn entsprechen. Erst am Dürnberg, Hoch- 
gschirr (994 m) und Grünberg (1004 >«, recte Krennberg) werden die Flhschgesteine 
wieder zu stattlichen, gut bewaldeten Bergen aufgefaltet, deren Ausläufer wir am 
Moosberg bei Gmunden kennen gelernt haben. 
In weiterer Ausführung dessen, was ich „Zur Geologie von Gmunden" in 
der „Jubiläums-Festzeitung" des Curvrtes Gmunden vom 11. Juli 1886 gesagt 
und in meinem Vortrage: „Ueber die Art der Wasserversorgung von Gmunden 
mit Rücksicht auf die geologischen Verhältnisse der Umgebung" am 31. Juli 1886 
erwähnt habe, läßt sich das nachfolgende geologische Resumö geben. In chrono 
logischer Reihenfolge will ich beim Alluvium und Diluvium beginnen. 
Alluviale Ablagerungen, die der Gegenwart oder der historischen Zeit 
angehören, finden nur eine geringe Vertretung. Im Traunthal nördlich von 
Gmunden sind es hauptsächlich die kleinen Bäche und Wasserläufe, welche vor 
und zu beiden Seiten ihrer Mündung in die Traun unbedeutende Schotter 
ablagerungen deponiren. 
Alle dem Traunfeebecken zuströmenden Wasserläufe, von denen einige zeit 
weilig als „Wildbäche" functioniren und demgemäß auch in neuerer Zeit verbaut 
wurden, schieben ihre Deltas oder Schwemmkegel in den See hinaus.
	        
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