Volltext: Aus dem Traungau

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Die Ahnl Regina. 
»Man muß mit dcn Pferden nur recht umzugehen 
wissen,« sagte Thomas. »Ich habe jedoch dcn Fehler be¬ 
gangen, daß nicht ich sic zu meiner Fahrt nach Florian 
genommen habe; meinte aber, Du werdest mit dcn sauberen 
Thieren zu Hofkirchen Aufsehen machen.« Er rechtfertigte sich 
vor ihr im Laufe des Tages noch einige Male, so daß wir 
ihn von einenl bösen Vorsatz gegen ihr Leben völlig frei¬ 
sprechen müssen. — Nicht so in der anderen, nicht minder 
schweren Frage seiner ehelichen Treue, wodurch das sittliche Ge¬ 
fühl und die Hausehre Reginens sich so tödtlich verletzt fühlte 
und bald in dcn Sturm der Leidenschaft fortgerissen wurde. 
Die Sölde der Crescen;. 
Schon am nächsten Abend, ziemlich spät, kam die Magd 
Nandl zu Reginen und sagte ihr etwas in's Ohr, was sic in¬ 
stinktmüßig auf diese Weise that, weil ihre Mittheilung die 
bewußte geheime Angelegenheit ihres Dienstherrn betraf. 
Jäh aufbrausend rief Regina: »Also dennoch!« — 
Rasch zu weiterem Handeln entschlossen, sagte sie zur Magd: 
»Geh mit! Ich will auf der Stelle hin!« 
Regina schlug zur Sölde der Crescenz einen kleinen Um¬ 
weg ein, der sie auf die Rückseite des Häuschens fahrte, wo 
sie nicht gesehen wurden. Regina war mit dcn hastigsten 
Schritten gegangen, was den stürmischen Ernst verrieth, mit 
welchem sie sich von sein schmählichen Verrathe ihres Mannes 
überzeugen wollte. 
Die Hausthür war nicht gesperrt, ivclche Fahrlässigkeit
	        
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