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Die Ahnl Regina. 125
notcn und wollte ihn »einstweilen« damit lohnen, bis sie im
Stande sei, ihre große Schuld gegen ihn abzutragen.
Der cdelmüthige Bursche aber wies das Geld und jedes
noch zugedachte ähnliche Geschenk bescheiden zurück. »Das
Glück, das ich jetzt gehabt, lasse ich mir nicht mit Gold be¬
zahlen. — Wenn es auch jeder Andere an meiner Stelle
gethan hätte, so thut es mir doch wohl, daß »die Bäuerin«
von dieser Stunde an eine kleine Schuldnerin von mir bleibt!«
Auf Regina, obwohl sie nach wie vor bei ihren strengen
sozialen Grundsätzen eines großbäuerlichen Aristokratismus
verharrte, machten doch Konrad's Worte einen sichtlichen
Eindruck, und ihre Achtung hatte er sich jedenfalls erzwungen.
Was ihm aber für den Augenblick lieber war, als Alles,
war die unverhoffte Gelegenheit, in der nächsten Viertel¬
stunde Reff zu sehen, da ihm Regina cs nicht verwehren
konnte, die Pferde nach Hause zu führen.— Er war bald
dort, während Regina langsam hinten nachfolgte.
Reff hatte von der Stube aus den Wagen kommen
sehen; sic kam mit verbundenem Gesichte heraus , und halb
neugierig, halb erschrocken, sprang sie Konrad entgegen. —
Er erzählte ihr in Kürze, was geschehen war, und übergab
die Pferde den herbeigekommenen Knechten.
Reff, des rheumatischen Stechens im Ohr vergessend,
nahm vor Konrad das Tuch ivcg und fühlte weiter keinen
Schmerz mehr.
.In dem heutigm Vorfalle aber erkannte sie voll verzeih¬
licher Freude eine »Zulassung Gottes« *), durch die Konrad
*} Fügung Gottes.