Volltext: Aus dem Traungau

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Die Ah: l Regina. 
»Aber die Bäuerin ist drinnen?« fugte Crescenz, die 
sich nicht abweisen ließ, sondern hineinging. Die schlaue Alte 
rechnete eben darauf, daß Thomas heute nicht zu Hause sei, 
weil sie ihr Geschäft mit Regina allein abzumachen hatte. 
Regina erschrack bei ihrem Eintritt wie vor dem plötz¬ 
lichen Anblick einer Kreuzotter. 
»Gelobt sei Jesus Christus!« sagte Crescenz mit erheu¬ 
chelter Demuth und Frömmigkeit. 
»In Ewigkeit!« antwortete Regina, neugierig zu hören, 
was sie wolle. 
Nach einer süß schmeichelnden Einleitung: »daß sie in 
das allgemein bekannte gute Herz der Bäuerin ihr ganzes 
Bertrauen setze,« begann Crescenz: »Ich hätte eine recht 
schöne Bitte, — aber die Bäuerin muß nicht böse werden. 
Ich mag zu Niemand Anderem gehen, — ich habe mein 
ganzes Herz zu der Bäuerins- 
Regina, ihr nichts Gutes zumuthend, war durch ihre 
Schmeicheleien durchaus nicht gerührt. »Was will denn die 
Crescenz?« sagte sic ziemlich trocken. 
Dadurch keineswegs abgeschreckt, rückte die Häuslerin 
mit ihrem Anliegen heraus und sprach von einem kleinen 
Wiesenfleck, den sie habe und von dem sie so viel Futter 
bekomme, daß sic eine Kuh halten könne. Der Besitz einer 
solchen wäre für sie vom größten Nutzen und könne ihr von 
allen Sorgen helfen, — aber zum Ankauf einer Kuh fehle 
ihr noch ein Theil des Geldes, — und da bitte sie schön, die 
Bäuerin möchte ihr, nur bis auf Weihnachten, fünfzig Gul-
	        
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