Volltext: Beitrag zur Kulturgeschichte der Gegenwart

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Am 80. v. M. wurde folgende „Erklärung“ an die Redaktion 
der „Presse“ in Wien zur Aufnahme übersendet, von derselben jedoch 
bis jetzt nicht aufgenommen. 
Nro. 37756. 
Ein dem bischöflichen Ordinariate gänzlich unbekannter Mann, 
Dr! Rofenfeld, ka k Hof⸗ und Gerichts⸗Advokat zu Wien, hat durch 
cinen „offenen Brief“ in der „Presse“ Nro. 107 ddo. 21. d. M. an 
das gefertigte bischöfliche Ordinariat die „Aufforderung! gerichtet, die 
in Nro. 194 desselben Journals besonders betonte Beschuldigung, daß 
der gewesene Kurat-Benefiziat A. H. in O. mit der dem protestanti⸗ 
schen Wirthe oder der protestantischen Wirthin geleisteten Aushilfe einen 
mit der Sittlichkeit in Widerspruch stehenden Zweck befördert habe, zu 
praeistren . —* 
Da Herr Dr. Rosenfeld weder der Vorgesetzte des bischoͤflichen 
Ordinariates, noch durch irgend ein anderes Verhaͤltniß berechtigt ist, 
eine, „Aussorderung!“ an dasselbe zu richten, so muß man die gedachte 
Aufforderung entschieden zurückweisen. Durch Anmassungen werden 
jene heilige Interessen, in deren Namen Herr Doktor zu handeln vor⸗ 
gibt, nicht gewahrt, sondern gerade am gefährlichften verletzt. 
Uebrigens könnte das bischöfliche Ordinariat, wenn es auch wollte, 
dieser Aufforderung nicht entsprechen, indem es obige Anschuldigung 
gegen den Priester A. H. nicht aussprechen wollte, und auch 
wirklich nicht ausgesprochen, geschweige denn besonders betont hat, 
daher auch nicht zu präcisi ren vermag. Das Ordinariat setzt gern 
hinzu, daß es sie ohne Gefahrdung der Wahrheit nicht aussprechen 
konnte. Die fragliche Beschuldiging ist bei dem bis chöflichen Ordi— 
nariate (von einer anderen Seite) nicht von dem bischöflichen Ordi— 
nariate vorgebracht worden. Es ist um so auffallender, wie in den 
Worten des Ordinariates eine öffentliche Beschuldigung gefunden wer— 
den konnte, nachdem selbes, wenn auch selbst eben so schwer als 
falsch in der „Press en zu wiederholten Malen angeklagt, noch nie auch 
nur die mindeste Beschuldigung gegen den Priester A. H. vor der 
Oeffentlichkeit erhoben hat.
	        
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