Die Bayern
im Kreuzheer des Kaisers Friedrich Nothbart
1189—1190
von Dieter Handel-Mazzetti, Generalmajor d. R. in (Dfternberg, f.
Einleitung.
In der zweitägigen Schlacht bei Hätting, den 4. und
5. Juli 1t87, hatte Sultan Saladin das Ehcistenheer in Palä¬
stina vernichtend geschlagen, klm 2. Oktober war Jerusalem
und dann auch die übrigen festen Plätze in die Hände der
Ungläubigen gefallen. Nur Antiochia, Tycus und Tripolis
hielten sich noch. Diese Hiobsposten trafen das Abendland,
insbefonders aber Deutschland, zu einer für einen neuen
kceuzzug höchst ungünstigen Zeit. Frankreich und England
haderten miteinander. Papst Urban III. war im Begriffe, den
Vannstcahl gegen Kaiser Friedrich zu schleudern. In Deutschland
zankten sich die Bischöfe und Fürsten, besonders jene am Rhein.
Heinrich der Löwe, einst Herzog von Bayern und Sachsen,
grollte seinem Kaiser. Dennoch brach sich auf dem Reichstag
zu Straßburg, 1187 Dezember, die allgemeine Begeisterung für
einen Kreuzzug Bahn und als der Kaiser sich entschloß, per¬
sönlich an die Spitze der deutschen Kreuzfahrer zu treten, ge¬
lang es ihm, die politischen Wege für den Kreuzzug zu ebnen.
Frankreich und England wurden versöhnt. Mit dem versöhn¬
lichen Papst Elemens III. machte der Kaiser seinen Frieden.
Auf dem großen Reichstag zu Mainz, März 1188, reichten sich
die hadernden deutschen Bischöfe und Fürsten unter dem all¬
gemeinen Eindruck der auflodernden Begeisterung versöhnt
die Hände. Heinrich der Löwe wurde auf drei lahre aus dem
Reiche verwiesen. Sodann einigte man sich nach langen Ver¬
handlungen mit dem griechischen Kaiser Isaak Angelus und
mit König Sela von Ungarn für den Zug zu Lande nach
Kleinasien und setzte den Ausbruch des deutschen kreuzheeces
auf den Tag des hl. Georg, Patron der Kreuzfahrer, 1189
von Regensbucg aus fest.