102
Einen Georg Engelhart konnte ich urkundlich nicht be¬
legen. Auf seinem Grabstein war die Jahreszahl schwer zu
entziffern, 6er Rufname seiner Frau und das Sterbedatum
absolut unleserlich.
Ich wandte mich diesfalls um Aufklärung an den Vurg-
kastellan von Kreuzenstein um Aufklärung und erhielt d. d.
Kreuzenstein, 31. Oktober 1924 folgende Antwort: 1. vast ich
Paul Englhacts Grabstein richtig aufgenommen habe, daß
aber bei Grabstein II „die Inschrift bereits total unleserlich ist
und der Stein nur an seinem Wappen als Enklhart-Stein
kenntlich sei".
wie ist nun dieses Rätsel zu lösen? Der gleiche Sterbetag
Pauls und Georg, daß beider Gattinnen ein und demselben
Geschlechte entsprossen waren, ließ mich ein Familiendrama
in der Familie Englhart zwischen zwei Brüdern vermuten.
Ich fand 1864 und 1869 unter den zerstreut in Braunau
aufgenommenen Grabsteinen auch einen mit ganz unleserlicher
Legende, unter welcher aber die Schilde Englhart und
Liebmawec deutlich sichtbar waren.
1513, 18. August (psincztag nach Frauentag assumptionis).
Georg herbst, Sebastian Kirchdorsfec und Hanns waitzhooer,
alle Bürger und Ratsfreunde zu Braunau, als erbetene Unter¬
händler und Spruchleute zwischen den vornehmen, ehrsamen
und weisen Joergen Liebenawer und wolsgangen
Tengken, als nach säligen Abgang des ehrsamen Paul
Englhart, etwa des Rats und Bürgers zu Braunau, vom
Regimente zu vurghausen zugeordnete Gechaben der Kinder
des weiland Hieronymus Englharten säligen mit Namen
pangratz, Sebastian, Adrian, Katharina und Asfra
an Einem und Jacoben £ n n d I, zurzeit Bürgermeister zu
Passau, anstatt und namens feiner Hausfrauen Erenrraud,
Ambrosien Neuburgers ehelichen Tochter, in kraft eines von
ihretwegen sürgezeigten Gewalts anderntheils, von wegen
alles und jegliches enndlichen und väterlichen Habs und Guts
von weiland Herrn Peter, Priester, und Erasm der
Englharten Gebrüder sälig herrührend, was und
soviel die dann allenthalben aufliegend und fahrend Gut,
dazu in dem sechsten Theil zu Haselbach bei Braunau, Sitz
und Fischwasser daselbst hinter ihnen verlassen, auch um die
5 Schilling Pfenning Gelts zu Niauerkirchen auf einem
Haus, so vecmelten Erentrauten vormalen erblich zugestanden
und sonderlich um das Gut genannt zu weidach spen
und jrrung erhalten, sprechen wir also, daß dem ermelten
Jacob Enndl Erentcaut seiner Hausfrauen und Erben
für obangezeigte auch insgemein all ihr Spruch und For¬
derung so sie zu obgenannten Hieronymus Engelbact Kindern
bis auf heute an Unkosten und an allen andern zwischen
beiden Theilen sich begeben und verlaufen haben, nämlich