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noch mehr in die Lage zu kommen, Ihnen thatsächlichere Beweise
meiner Theilnahme zu geben, als es durch flüchtige Worte geschah, die
Sie so überaus gütig aufgenommen haben.
Möge Ihre Kultusgemeinde sich weiterer Fortschritte zu Kidusch
Haschem zu erfreuen haben, wie es aus vollem Herzen wünscht
Ihr hochachtungsvoll ergebene
Joseph Ritter v. Wertheimer m. p.
Von Dr. L. Philippson, emerit. Rabbiner und Redakteur der
„Allgemeinen Zeitung des Judentums“ kam uns zu:
Bonn, den 6. Mai 1877.
Wohllöblicher Vorstand!
Für die gütige Einladung zur Einweihung Ihrer neuen Syna—
goge sage ich Ihnen meinen besten Dank. Da es mir unmöglich ist,
derselben Folge zu leisten, so ergreife ich die Gelegenheit, Ihnen
schriftlich meine herzlichen Wünsche auszusprechen. Möge diese Feier,
in der ihr zukommenden Würde, erhebend und beglückend für alle
Theilnehmer vor sich gehen! Möge es der allgütigen Vorsehung ge—
fallen, dieses Gotteshaus Jahrhunderte hindurch seinem erhabenen
Zwecke zu erhalten! Mögen Alle, die sich darin versammeln, heiligende
Andacht, Läuterung des Gemüthes, Stärkung im Leide, Befestigung in
allem Guten und Sittlichen, Erhörung ihrer Gebete finden!
Mit vorzüglicher Hochachtung U
Ihhr ergebener
Dr. Ludwig Philippsonm. p.
Rabbiner.
In warmen, herzlichen Worten schrieb Herr Direktor Walz aus
Freistadt:
Hochverehrtester Herr Doktorl
Ich habe Ihre freundliche Einladung auf den 10. Mai erhalten
und ich danke Ihnen innig, daß Sie bei diesem für Sie persönlich
als Leiter Ihrer jungen aufstrebenden Gemeinde und für Ihre ganze
Gemeinde so wichtigen Feste mein gedachten. Der Umstand, daß ich
so vielfach die Juden zurückgesetzt und ungleich hart behandelt sah,
flößte mir schon früh Sympathie für Ihre Glaubensgenossen ein,
welche ich bisher, soweit es in meiner Sphäre lag, auch bethätigt habe.
Und betrachtet der Unbefangene die Regsamkeit im Kampfe um's
Dasein, die Ausdauer und Nachhaltigkeit im Streben, die Zucht in