Volltext: Festschrift zur Erinnerung an die feierliche Einweihung des israelitischen Tempels in Linz des ersten in Oberösterreich

Der Dichter Ludwig August Frankl, Sekretär der israelitischen 
Kultusgemeinde in Wien schrieb 
An den geehrten Vorstand der 'israel. Kultusgemeinde in Linz: 
Hochzuverehrende Herren: 
Sie haben mich durch gütig wiederholte Einladung zur feierlichen 
Einweihung Ihres neuen Gotteshauses ausgezeichnete. 
Ich betrachte es als eine Ungunst meines Lebens, Ihrem mir 
so schmeichelhaften Wunsche nicht folgen und nicht Zeuge sein zu können 
eines für Ihre geehrte Gemeinde und unsere Glaubensgenossen in 
Oesterreich gleich bedeutenden, auch sozial wichtigen Momentes. n 
Dreer ich einst nach Jerusalem pilgerte und an der Mauerruine 
des uralt heiligen Tempels stand, freue mich jedesmal, wenn ein neuer 
Tempel entsteht, und so rufe ich Ihnen, den frommen Gründern eines 
solchen, zu: 
Bin ich auch fern dem Freudenmal, der Feier, 
Erschein' ich doch als unsichtbarer Gast, 
Zwar kein Prophete, doch ein treuer, freier 
Bundesgenosse, sprechend den Toast: 
Wo sich zu Tempelbau viel Geister fromm vereinen 
Wird die „Schechina“ selbst gezwungen zu erscheinen! 
Wien, den 8. Mai 1877.— 
Ludwig August Franklm. p. 
Josef Ritter v.- Wertheimer, Präsident der Allianco israel. in 
Wien, sandte dieses Schreibenn.. 
Wien, am 23. April 1877. 
Sehr geehrter Kultusvorstand! 
Empfangen Sie meinen herzlichsten Dank für Ihre mir sehr 
schmeichelhafte Einladung, der Einweihung Ihres Bethauses bei—⸗ 
zuwohnen. 
Zu meinem größten Bedauern bin ich verhindert, hievon Gebrauch 
zu machen; allein glauben Sie gewiß, geehrte Herren! daß ich den 
aufrichtigsten Antheil an diesem Ereigniß nehme, indem ich es als 
Epoche bezeichnend für unsere im schönen Oesterreich domicilirten 
Glaubensbrüder betrachteee. 
Re“echt sehr würde es mich freuen, Ihren gewiß gelungenen Bau 
bei einer anderen Gelegenheit in Augenschein nehmen zu können, und
	        
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