Volltext: Mittheilungen über Dr. Reusch' Bibel und Natur

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hefand. Sodann können ja die atmosphärischen Verhältnisse der 
vorsündfluthlichen Zeit so beschaffen gewesen sein, daß ein Regen, 
wie ihn die Genesis voraussetzt, möglich war. Die heilige Schrift 
enthält Andeutungen über Veränderungen der atmosphärischen 
Verhältnisse durch die Fluth (der Verfasser bespricht sie), und die 
Naturwissenschaft kann eine solche Veränderung nicht als un— 
möglich erweisen. 
Die zweite Ursache der Fluth bezeichnet die Genesis mit 
den Worten: „Die Quellen oder Brunnen der großen Tiefe 
brachen guf.“*“ Durch welche Ursachen das Hervorbrechen des 
irdischen Wassers bewirkt worden ist, gibt die Genesis nicht an 
und kann mit Sicherheit nicht gesagt werden. Es brauchen aber 
keine anderen geologischen Ereignisse und Revolutionen zur Er⸗ 
klärung dieser Erscheinung vorausgesetzt zu werden, als solche, 
die von den Geologen selbst in ihren Darstellungen der Geschichte 
der Erde vorausgesetzt werden (z. B. großartiges Nebertreten 
dieser oder jener Meere durch theilweise Hebungen des Meeres— 
bodens und Senkungen des Festlandesädß. 
In diesem Abschnitte findet sich S. 318 eine der wenigen 
Stellen, wo sich der Verfasser inkorrekt augdrückt; „daß die Erd⸗ 
achse um 2324 Grade von der horizontalen Stellung abweiche“ 
anstatt; „daß die Erxdachse auf der Erdbahn (Bahn der Erde 
um die Sonne) nicht senkrecht stehe, sondern von dieser Stellung 
um 2324 Grade abweiche“. Und S. 320 führt er, Burmeister 
folgend, die Erhebung Chili's im Jahre 1822 an, ohne zu er⸗ 
wähnen, daß dieselbe sich nicht bestätigte (gide Wagner's Geschichte 
der Urwelt 2. Aufl. S. 10725. 
Die weiteren Erörterungen des Verfassers über die Sünd— 
fluth sind Versuche, die Behauptung zurückzuweisen, daß das Er— 
eigniß selbst und die Erhaltung der Thiexe durch das Mittel 
der Arche unmöglich gewesen und der mosaische Bericht deshalb 
unglaubwürdig sei. Er hält es für exegetisch zulässig, den Aus— 
druck: „Von allen lebenden Wesen bringe je zwei in die Arche“ 
zu heschränken auf jene Thiere, welche in faktische Beziehung
	        
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