Volltext: Mittheilungen über Dr. Reusch' Bibel und Natur

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veranlaßt, in den Berichten der Geologen die Grenze zwischen 
den vorhistorischen und den historischen Schichten aufzusuchen. 
Es gibt eine durch ihren Reichthum an Braunkohlen und 
einen weichen mergligen Sandstein, die Molasse, charakterisirte 
Schichtenbildung, ebendeshalb Braunkohlen- oder Molassenforma⸗ 
tion, auch tertiäre Formation genannt (zum Unterschied von den 
zwei darunter befindlichen älteren, Versteinerungen führenden For— 
mationen). Diese tertiären Bildungen werden von den meisten 
Geologen noch entschieden zur vorhistorischen Zeit gerechnet. 
Darüber kommen nun Bildungen, die denen der rezenten, 
entschieden historischen Periode am nächsten stehen; sie heißen bei 
den älteren Geologen gewöhnlich Diluvial-Land oder Fluthland, 
oder auch Diluvium. Der Name wurde zuerst von Buckland ge—⸗ 
braucht, weil er Anfangs meinte, diese Formationen seien durch 
Niederschläge der in der Bibel Diluvium genannten Fluth, der 
sogenannten Sündfluth, entstanden. Später hat er diese Mei— 
nung aufgegeben und angenommen, die Bildungen, welche er 
diluviale genannt hatte, seien noch Niederschläge aus großartigen 
allgemeinen Fluthen der vorhistorischen Zeit. Wenn das richtig 
ist, so paßt natürlich auch der Name Diluvium nicht mehr, 
und man hat dafür den Namen quartäre Bildungen vorge— 
schlagen, weil sie auf die tertiären folgen; die Bildungen der 
historischen oder rezenten Periode werden dem entsprechend Allu— 
vium genannt. 
Es ist nun die Frage, ob die quartären Bildungen nicht 
doch auch der historischen Zeit angehören? Ein Mittel zur Lösung 
dieser Frage scheint die Beantwortung der andern Frage sein zu 
können: wo finden wir in den Gebirgsformationen die ersten 
Spuren der Existenz des Menschen? — Der Verfasser bespricht 
nun die Funde von Menschenknochen oder ganzen Gerippen in 
diluvialen oder tertiären Bildungen (die Funde bei Quadeloupe 
1808, bei Köstritz 1820, in den Höhlen der Auvergne, die Funde 
bei Amiens und Abbeville in der Picardie) und kommt zu dem 
Resultate: Viele Thatsachen, die man für die Existenz von Men⸗
	        
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