Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 75-100 (75-100 / 1916)

unsere Luftflotte die Insel Heimsuchte oder unsere 
Torpedoboote auf Nachtstreifen feindliche Fahr 
zeuge trafen und versenkten. Allgemein ver 
ständlich, weil sich als fortgesetzte Handlung mit 
greifbaren Erfolgen darstellend, blieb lediglich die 
Tätigkeit unserer Unterseeboote. 
Ihnen wandten sich begreiflicherweise und ver 
dientermaßen die Sympathien unseres 'Volkes zu. 
Was die große Flotte tat, blieb episodenhaft/ 
dunkel. 
Dieser Eindruck hat nur zu einem sehr ge 
ringen Teile tatsächliche Unterlagen: Es liegt in 
der Eigenart des Meeres als Operations- und 
Kampffeld, daß die Gegner nicht dauernd in Füh 
lung bleiben, daß es fortgesetzte Kampfhandlungen, 
wie sie dem Landkriege eigen sind, nicht gibt. 
Zu ganz falschen Vorstellungen aber muß es 
führen, wollte man lediglich aus den bekannt ge 
wordenen Unternehinungen unserer Flotte Rück 
schlüsse auf Art und Wesen unserer Kriegführung 
zur See ziehen. 
In WrÄLichkeit sind natürlich die an das 
Licht der Oefsentlichkeit gelangten Ereignisse nur 
einzelne Glieder einer langen 
Kette von Operationen 
die in durchaus gewolltem, ursächlich innerem 
Zusammenhange miteinander stehen. Ihr Grund 
gedanke und ihr letztes Ziel ist es dabei mittelbar 
oder unmittelbar stets gewesen, die feindliche 
Streitmacht zu finden und zur Schlacht zu stellen. 
Maß dies in vielen Fällen überhaupt nicht, in 
janderen nur unvollkommen gelang, ist zum Teil 
IFolge der Zurückhaltung unseres Gegners, zum 
Teil liegt es in der Eigenart der See, die, soweit 
Ge offen ist, örtlich überhaupt nicht, und strategisch 
Nur soweit eine Einschränkung der Bewegungsfrei 
heit kennt, als ihr die Seeausdauer der Streit- 
kräfte und Rücksichten auf die rückwärtigen Ver 
bindungslinien eine Grenze setzen. Dazu kmwnt 
iw unseren Gewässern das häufig unsichtige 
Wetter. Ern gegenseitiges Sichnmgehen und ein 
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