Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 75-100 (75-100 / 1916)

dem ganzen letzten Jahre nicht einen Streifen 
Landes verloren, sondern bis zum letzten Tage 
immer neues hinzugewonnen. 
Abgesehen von dem großen Wert, den natur 
gemäß solche Faustpfänder im künftigen Frieden 
haben, -hat das ständige Wachstum unserer Er 
oberungen aber auch die nicht zu unterschätzende 
Bedeutung, daß in der Welt die Mär von dem 
notwendigen Nachlassen unserer Erfolge durch die 
Tatsachen, die allein im Kriege Geltung haben, 
vernichtet wird. 
Mn Armeebefehl Joffres. 
Paris, 5. Januar. 
Das „Militärblatt" veröffentlicht folgenden 
Armeebefehl des Generals Joffre: 
Soldaten der Republik! In dem Augenblick, 
in dem dieses Kriegsjahr zu Ende geht, könnt 
Ihr alle Euer Werk mit Stolz betrachten und 
Euch der Größe der von Euch ausgeführten Kraft- 
anstrengungen erinnern. Im Artois, in der Cham 
pagne, irrt Woevre und in den Vogesen habt Ihr 
dem Feinde gewaltige Niederlagen und blutige 
Verluste, die unvergleichlich stärker sind, als die 
unfrigen, beigebracht. Das deutsche Heer hält sich 
noch immer, sieht aber, wie täglich feine Trup- 
penbestünde und feine Hilfsmittel sich vermindern. 
Gezwungen, das schwankende Oesterreich zu unter 
stützen, muß. es auf nebensächlichen Kriegsschau 
plätzen leichte und vorübergehende Erfolge suchen, 
die- es auf den Hauptfronten zu erringen ver 
zichtet. Sämtliche deutsche Kolonien sind ent 
weder von der Welt abgeschnitten oder in unsere 
Hände geraten. Dagegen verstärken sich die Alli 
ierten fortwährend. Unbestrittene Herrscher der 
See, können sie sich leicht verproviantieren, wäh-' 
rend die Mittelmächte, finanziell und wirtschaft- s 
lieh erschöpft, darauf angewiesen sind, nur noch auf 
unfexe Zwietracht oder unsere Müdigkeit zu rech 
nen, als ob die Alliierten, die geschworen haben, 
bis zum äußersten zu kämpfen, geneigt wären, 
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