Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 75-100 (75-100 / 1916)

Die Entfernung von Professor Hugo Münsterberg. 
Ich bedaure lebhaft, Ew. Exzellenz mitteilen! 
zu müssen, daß sich alle Bemühungen in dieser. 
Richtung bis jetzt als mißlungen gezeigt 
haben. Die Versuche, zwischen ihm und den Be 
hörden Verwicklungen hervorzurufen, waren ver 
geblich. Wie Ew. Exzellenz bereits wissen, war 
er allen Ueberredungen unserer Agenten gegen 
über von Anfang an unzugänglich. Ich bemerke! 
Ew. Exzellenz, daß es zwecklos ist, auf diesem! 
Wege weiter zu gehen. Wünschen Ew. Exzellenz, 
daß wir die Sache aufgeben und auf die göttliche 
Vorsehung hoffen? 
Die diplomatische Lage. 
Das Land hegt äußerst sympathische Gefühle 
mit Frankreich: Frankreich im Stiche lassen, würde 
das amerikanische Gefühl mehr als irgend etwas! 
anderes gegen England vereinigen. Anderseits! 
gibt es in Wirklichkeit keine pro-russischen Gefühler 
eine Verständigung zwischen Frankreich, Deutsch 
land und uns selber gegen Rußland würde 
populär sein, um die Spannung zu lösen und alle 
Hindernisse zu beseitigen. Dies würde besonders! 
der Fall sein, wenn verabredet würde, daß nach! 
der Vernichtung Rußlands die nächste 
Aufgabe die Demütigung I a p a n s sein 
würde. Solch ein Abkommen braucht nicht und 
sollte sich nicht als unvereinbar zeigen mit den! 
Absichten auf Amerika, die ich oben erwähnt^. 
Deutschland mag man Südamerika als Ent 
gelt seines vollen Eintritts für solche Wünsche 
anbieten, was Frankreich bei den Friedensb^- 
dingungen ausdrücken mag. 
Ich hoffe, daß Ew? Exzellenz mit den Haupt 
erfolgen dieser Nachforschungen zufrieden sein wer 
den und die Freiheit entschuldigen, die zu ge 
brauchen ich bei diesen Mitteilungen für nötig 
gehalten habe. 
Ich habe die Ehre, Euer Exzellenz ergebenster? 
Diener zu verbleiben. ; 
(Zeichen des Agenten.) 
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