Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 75-100 (75-100 / 1916)

Südöstlicher Kriegsschauplatz. 
D a s Friedensangebot Montenegros. 
Der König von Montenegro und die monte 
negrinische Regierung haben am 13. Januar um 
Einstellung der Feindseligkeiten und Beginn der 
Friedensverhandlungen gebeten. Wir antworte 
ten, daß dieser Bitte nur nach bedingungsloser 
Waffenstreckung des montenegrinischen Heeres ent 
sprochen werden könne. Die montenegrinische Re 
gierung hat gestern die von uns gestellte Forde 
rung bedingungsloser Waffenstreckung ange 
nommen. 
Graf Tisza über Montenegros Friedensangebot. 
Aus Budapest wird gemeldet: Im Abgeord 
netenhause erhob sich nach Annahme eines Para 
graphen der Vorlage betreffend die Finanzzen- 
trale Ministerpräsident Tisza und sagte: 
Ich bitte um die Erlaubnis, die Verhandlung 
auf einen Augenblick mit der Mitteilung unter 
brechen zu dürfen, daß der König und die Regie 
rung von Montenegro um die Einleitung von 
Friedensverhandlungen gebeten haben. (Große 
Bewegung.) Als Antwort darauf verlangten wir 
als die Vorbedingung zu Friedensverhandlungen 
die unbedingte Waffenstreckung. (Eljen-Rufe.) Eben 
jetzt erhalte ich die Nachricht, daß Montenegro die 
unbedingte Waffenmederlegung angenomrnen hat. 
(Langanhaltender Beifall und Eljen-Rufe im gan 
zen' Hause.) Infolgedessen werden nach Durch 
führung der Kapitulation die Friedensverhand 
lungen beginnen können. (Eljen-Rufe.) Ohne 
die Bedeutung dieses Ereignisses überschätzen zü 
wollen, glaube ich doch dasselbe jedenfalls als ein 
wichtiges und erfreuliches Ereignis bezeichnen zu 
können, indem die Monarchie und die ungarische 
Nation die erste Frucht des bisherigen Ausharrens 
und ihres Heldenmutes erntet. (Langanhaltender 
Beifall, Eljen-Rufe im ganzen Hause.) Die 
Sitzung wurde sodann auf 5 Mnuten unterbrochen. 
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