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Humor in ernster Zeit. 
Churchill als Marinemaler. 
Der frühere englische Marineminifter Lord 
Churchill ist bekanntlich Maler geworden. „Klad 
deradatsch" hat ihn daraufhin ausfragen lassen 
und teilt das Ergebnis der Unterredung wie 
folgt mit: 
„Meine langjährige Tätigkeit als Lord der 
Admiralität hat mich zu der Ueberzeugung ge 
bracht, daß meine Zukunft- in den Wasser 
farben liegt," antwortete Lord Churchill auf 
meine Frage, was ihn zu der Berufsveränderung 
bewogen habe. 
„Ueber Ihre Fähigkeiten sind Sie also 
nicht im Zweifel?" 
„Dummkopf!" brummte unwillig der Lord; 
dann setzte aber etwas freundlicher hinzu: 
„Ern britischer Minister ist, wie Sie wissen müssen, 
stets zu allem fähig!" 
Eine in der Mitte des Salons stehende Staf 
felei trug ein größeres Aquarellbild, das einen 
Dreadnought in voller Fahrt darstellte. 
„Der King E d w a r d", erklärte mit eini 
gem Stolz der Minister a. D. „Ist er nicht passabel 
gemalt?" 
„Die Flagge ist doch aber f a l s ch," er 
laubte ich mir zögernd zu bemerken, als ich den 
dänischen Daneorog auf seinen Masten erblickte. 
„Sehr richtig!" bestätigte mit schlauem Lächeln 
der Minister. „Sie soll ja auch falsch sein, weil 
ein deutsches Unterseeboot in der Nähe isü" 
„Hoffen Eure Lordschaft Liebhaber für diese 
Bilder zu finden?" 
„Well," nickte Churchill, „ich beabsichtige, näch 
stens eine „Englische Flottendemonftra- 
t i o n s - A u s st e l l u n g" zu arrangieren, um den 
Germans einen Schreck einzujagen." 
„Wenigstens — ihren K u n st k r itiker n!" 
Der Maler-Minister verstand und warf mich 
zum Salon hinaus. * 
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