Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 75-100 (75-100 / 1916)

Die gute Was che. 
Eine Lehrerin erzählt der „Straßb.- Post" 
folgendes Mrhre Geschichtchen: Die Feldgrauen, 
die auf dem viel umstrittenen Hartmannsweiler- 
kops kämpfen, kommen an Ruhetagen öfters in 
einen im Operationsgebiet liegenden elsässifchen 
Ort, wo sie ihre alte Wüsche gegen frische ein 
tauschen. In dem großen Betrieb ist es natür 
lich unmöglich, daß jeder seine eigene wieder er- 
erhält. Die jungen, ledigen sind's zufrieden, was 
sie auch erhalten, die älteren, verheirateten Leute 
sehen die Sache aber schon kritischer an. Kam da 
nun einmal ein Verheirateter an den Wäscheplatz. 
lEr wählt und wählt, und nichts ist ihm an Wäsche 
gut genug. Schon wird die den Betrieb leitende 
Dame etwas ungeduldig. Da meint der biedere 
Wehrmann treuherzig und etwas verlegen: „Jo, 
wissen Se, i war jo schon z friede, awer daheim 
mei Alte, die hat gesagt, daß mer nur dei neie 
gute Wäsche aus 'm Krieg wiederbringsch!" Das 
klang sehr ängstlich, und mich dauerte der arme 
Landwehrmann, der sein Leben aufs Spiel setzt 
für sein Vaterland, und daheim die Frau ist 
darum bange, ob sie die gute Wäsche wieder 
bekommt ... 
Also darum! 
„Die Forellen sind wirklich nicht teuer, Herr 
Wirt! Wie komrnt's, daß Sie jetzt in der Kriegs 
beil so billig abgeben können?" Wirt: „Ja, 
wissend, sind jetzt zwei Polizisten weniger 
am Ort!" 
* 
Keine Buckernot. 
„Gnädige Frau, der Kaufmann sagte, er hätte 
keinen Zucker mehr, aber er bekäme bald wieder 
welchen. Ich denke mir, das ist richtig, weil 
wir doch jetzt die Zuckerfabrik von Souchez wieder 
gewonnen haben!" 
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