Wochenbericht.
Im Westen haben die feindlichen Angriffe
auch in der vergangenen Woche weitergetobt.
General Fach unternahm einen Großangriff zu
beiden Seiten und zwischen den von Arras und
Peronne auf Cambrai führenden Straßen. Der
Rieseneinsatz von 16 englischen und kanadischen
Divisionen brachte jedoch nur einen Teilerfolg,
indem wir bis zur Linie Oisvle Verver—Havne-
eourt zurückgedrückt wurden. Der Feind ringt
um den Durchbruch, immer wieder trieb er am
29. September seine Divisionen gegen Cambrai
und St. Quentin vor, seine Durchbruchsversuche
scheiterten an unseren heldenhaften Gegenan¬
griffen. In Flandern nahmen wir neue Stel¬
lungen ein, die folgenden Verlauf haben: Vom
Handzame-Abschnitt westlich an Roeselare vorbei
über Ledegem-^Gelüwe nach Werwik und über
die Lvs-Niederung nach unserer alten Stellung
bei Armentieres. Der Kampf entwickelt sich
zur Dauerschlacht, in der von einem Wanken
unserer F.ont noch keine Rede sein kann, Truppen
aller Waffengattungen haben an der glänzenden
Abwehr ruhmreichen Anteil. Am 26. September
griffen bei Verdun auch österreichisch-ungarische
Truppen erfolgreich ein. Die Feinde trugen
ihre Angriffe unter einem Rieseneinsatz von
Tanks und Fliegergeschwadern vor, mit denen
wir gründlich aufräumten, ein Tag kostete ihnen
allein 64 Flugzeuge. Auf dem mazedoni¬
schen Kriegsschauplätze verliefen die Kämpfe
zuungunsten der Bulgaren, obwohl von deutscher
und österreichischer Seite sofort Unterstützungen
gesandt wurden, haben die Bulgaren doch, schein¬
bar auch unter dem Druck innerpolitischer Ver¬
hältnisse, den Mut verloren und der Entente
einen Waffenstillstand angeboten. Amtlich ist
der Waffenstillstand noch nicht bestätigt, wie
ihm auch sei, unsere anderen Verbündeten hüben
uns ihre unverbrüchliche Waffentreue auch ferner¬
bin zugesichert.
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