Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 204-223 (204-223 / 1918)

Wochenbericht. 
Im Westen haben die feindlichen Angriffe 
auch in der vergangenen Woche weitergetobt. 
General Fach unternahm einen Großangriff zu 
beiden Seiten und zwischen den von Arras und 
Peronne auf Cambrai führenden Straßen. Der 
Rieseneinsatz von 16 englischen und kanadischen 
Divisionen brachte jedoch nur einen Teilerfolg, 
indem wir bis zur Linie Oisvle Verver—Havne- 
eourt zurückgedrückt wurden. Der Feind ringt 
um den Durchbruch, immer wieder trieb er am 
29. September seine Divisionen gegen Cambrai 
und St. Quentin vor, seine Durchbruchsversuche 
scheiterten an unseren heldenhaften Gegenan¬ 
griffen. In Flandern nahmen wir neue Stel¬ 
lungen ein, die folgenden Verlauf haben: Vom 
Handzame-Abschnitt westlich an Roeselare vorbei 
über Ledegem-^Gelüwe nach Werwik und über 
die Lvs-Niederung nach unserer alten Stellung 
bei Armentieres. Der Kampf entwickelt sich 
zur Dauerschlacht, in der von einem Wanken 
unserer F.ont noch keine Rede sein kann, Truppen 
aller Waffengattungen haben an der glänzenden 
Abwehr ruhmreichen Anteil. Am 26. September 
griffen bei Verdun auch österreichisch-ungarische 
Truppen erfolgreich ein. Die Feinde trugen 
ihre Angriffe unter einem Rieseneinsatz von 
Tanks und Fliegergeschwadern vor, mit denen 
wir gründlich aufräumten, ein Tag kostete ihnen 
allein 64 Flugzeuge. Auf dem mazedoni¬ 
schen Kriegsschauplätze verliefen die Kämpfe 
zuungunsten der Bulgaren, obwohl von deutscher 
und österreichischer Seite sofort Unterstützungen 
gesandt wurden, haben die Bulgaren doch, schein¬ 
bar auch unter dem Druck innerpolitischer Ver¬ 
hältnisse, den Mut verloren und der Entente 
einen Waffenstillstand angeboten. Amtlich ist 
der Waffenstillstand noch nicht bestätigt, wie 
ihm auch sei, unsere anderen Verbündeten hüben 
uns ihre unverbrüchliche Waffentreue auch ferner¬ 
bin zugesichert. 
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