Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 204-223 (204-223 / 1918)

Trotz aller ungeheuren Anstrengungen hat 
Fach auch in der vergangenen Woche keins seiner 
strategischen Ziele erreichen können. Mit ruhiger 
Ueberlegenheit verfolgt die deutsche Oberste Heeres¬ 
leitung ihre Zermürbungstaktik, der es weniger 
darauf ankommt, einen Geländestreifen um jeden 
Preis zu halten, als vielmehr die Kraft des u 
Gegners nach Möglichkeit aufzureiben. Nach dem 
Mißlingen des Forschen Planes, die an der Marne 
vorgeschobenen deutschen Truppen abzuschneiden, 
setzte am 8. August zwischen Anere und Avre unter 
dem Befehl des Marschall Haigh eine englisch¬ 
französische Offensive ein, die ursprünglich in tiefem 
Stoß auf St. Quentin Vordringen und der deutschen 
Oisefront in die Flanke kommen sollte. Nach den 
in den ersten Angriffstagen üblichen Anfangser¬ 
folgen wurde der groß angelegte Vorstoß, bei dem 
u. a. auch so viele Panzerwagen eingesetzt wurden, 
daß man von einem Großkampftag der Tanks spricht, 
unter schweren Verlusten für den Gegner zum 
Stehen gebracht. Starke englische Seestreitkräfte 
wurden bei einem Vorstoß auf die Deutsche Bucht 
durch deutsche Abwehrflugzeuge schwer beschädigt 
und zur Umkehr gezwungen. 
Im Osten hat es der Ernst der Lage nötig 
gemacht, daß mit Rücksicht auf die Sicherheit ihrer 
Mitglieder die deutsche Gesandtschaft von Moskau 
nacE, Pskow verlegt wurde und Staatsminister 
Dr, Hvlfferich sich nach kaum 10 tägiger Amtstätig- Ml! 
in das Große Hauptquartier zur Berichterstattung 
begeben mußte. Da auch Kaiser Karls Besuch 
dorterwartzetwird,schließtman, daßEntscheidungen 
bedeutsamer Art, in erster Linie über Maßnahmen 
im Osten, getroffen werden sollen. 
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