Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 179-204 (179-204 / 1918)

Falsch uusgsatzt. — Dtenstmaocheu (Ms 
Zimmer tretend, wo gerade Besuch anwesend 
ist): „Der Gerichtsvollzieher!" — Hausherr (leise 
und zornig): „Was fällt Ihnen ein, Sie tölpel 
hafte Person!" — Dienstmädchen (sich verbes 
sernd): „Der Herr Gerichtsvollzieher!" 
* 
, i 
Träumerei. . . In meinem Etappennest 
fehlt es nicht an Vergnügungen. Es gibt ein 
von Soldaten geleitetes Kino und ein aus Sol 
daten zusammengestelltes vortreffliches Kammer- 
musikguartett. Meinen Stubengenossen, einen 
treuherzigen Schifferknecht, suche ich zu Höherem 
zu erziehen und locke: 
„Peter, komm mit ins Konzert, ausgezeich 
netes Programm, als erstes Träumerei von Schu 
mann!" „Ne, laß man!" brummt er aus seiner 
Ecke. „Ick jehe ins Kino, mich is dat ejal, 
wat der Zirkusfritze jeträumt hat!" 
* 
Der kleine Wolfgang bekommt die Brust. Die 
Mutter, die ein wenig zart ist, mutz, sich deshalb 
!gut pflegen, und sie itzt hie und da einmal ein 
Ei und trinkt einmal eine Tasse Milch, ohne datz 
Else und Hans auch etwas bekommen können. 
Die kleine Else wird darüber unwillig. Die 
Mutter beschwichtigt sie und redet ihr zu: „Sieh 
mal, Else, Mutti mutz das haben, das ist nicht 
für mich, das ist doch für den kleinen Wolf 
sang." 
„Ja," sagt Else darauf mit weinerlicher 
Stimme, „ja, du sagst immer, das ist für Wolf 
gang, aber du, du hast den Geschmack, davon!"
	        
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