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Humor in ernster Zeit.
Bei meinen Kleinsten in der Schule. Wir
lesen in der Fibel: „Der Kuckuck legt ein Ei in
dieses Nest und eines in jenes und kennt seine
Kinder nicht." Klein-Annelieses Finger geht voller
Empörung in die Höhe: „Das würde mein Vati
nicht machen!"
Ein Trost. — Gast: „Sehen Sie mal her,
zwei tote Fliegen in der Suppe!" Kellnerin (freu
dig): „Nein . . . die eine lebt noch!"
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Entgegenkommen. — Advokat (einen
ehemaligen Klienten besuchend): „Nun, Streit-
moser, könnt Ihr mir vielleicht etwas Eier und
Schmalz geben?" „Da kann i Eahna leider net
aushelsen, Herr Doktor; liaber fang' i an Pro
zeß an."
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Galgenhumor. — Privatier Blümelhuber:
„Ein Gutes hat die Lebensmittelknappheit doch
gehabt: aus einem Anzug von 1914 habe ich mir
Heuer zwei machen lassen können."
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Vorsichtig. Verkäufer: „Da hätte ich sehr
schöne Kaffee-Tassen, aber es geht sehr wenig
hinein." Kundin: „Das ist gerade recht; ich brauche
sie ja auch nur, wenn Besuch kommt."
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Rücksichtsvoll. — Straßenräuber (zu dem
Ausgeplünderten): „Ja, da hilft nun nichts, Ihren
Anzug müssen Sie auch noch hergeben und den
meinigen dafür nehmen . . . aber warten S', ich
werde zuerst etwas Insektenpulver hineinstreuen."
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