Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 100-125 (100-125 / 1916)

Wochenbericht. 
Die schweren Kämpfe an der West- und Ost 
front dauern fast ohne Unterbrechung an. Trotz' 
imehrfacher .Angriffe ist es den Franzosen rricht 
möglich gewesen, über die bisher eroberten Stel 
lungen südlich der Somme himrüszudringen und 
.das langersehnte Peronne einzunehmen. Nach 
^ den bisherigen Ergebnissen zu urteilen, wird dies 
auch künftig nicht der Fall sein, da große deutsche 
Reserven dort zusammengezogen sind. Dagegen 
■ist es den Engländern gelungen, uns in die zweite 
!Linie zurückzudrücken oder, wie sie behaupten 
.selbst diese zu nehmen. Wenn dies auch der Fall 
-sein sollte, so werden die Engländer noch so viele 
neue Linien vorfinden, daß ein Durchbruch, der 
.einzig einen wirklichen Erfolg bedeutete, gam 
^ ausgeschlossen ist. Vor Verdun scheint sich der 
'Kämpf dem Ende zuzuneigen. Mitteilungen der 
Franzosen lassen darauf schließen, daß TavanneH 
und die benachbarten Forts derart zusammengs- 
' schossen sind, daß eine Berteidigungsmöglichkett 
in kurzer Zeit ausgeschlossen erscheint. Wenn 
diese aber fallen, so ist das Schicksal Verduns 
besiegelt. Die Angriffe der Rüssen haben etwas 
^an Gewalt verloren, sind aber immer noch so 
stark, daß die Armeen Linsingen und Pflanzer 
.alle Mühe haben, sie zurückzuhalten. Die An- 
. griffe, die von Riga und Dünaburg gegen Binden- 
r bürg angesetzt wurden, sind ergebnislos verlaufen. 
' Mus Südtirol werden Angriffe der Italiener ge 
meldet, die ohne Erfolg geblieben sind, ebenso 
, von der Jsonzofront. Der Vorstoß der Rüssen 
- durch Persien gegen Mesopotamien ist völlig ge- 
. scheitert. Sie sind von den Türken bis tief nach 
' Persien zurückgeworfen worden. Di« Untersee- 
' bootstätigkeit ist wieder eine recht rege. In der 
. Nordsee sind in verflossener Woche 18 englische 
Dämpfer, vernichtet worden. 
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