Dsutsch-Gsterreichischs
Feldpost.
Die amtlich beftätigten Ereignisse seit flus-
bruch -es Krieges nach -er Zeitfolge geor-net.
(3 September bis 9. September 1914.)
Verlag der Leipziger Allgemeinen Zeitung (Amtsblatt)
)ohanniLgaffe 8. Fernsprecher 4983—85.
Erscheint wöchentlich.
Nr. 5.
* Preis 5 Pfg.
von Sieg zu Sieg.
Im Osten und im Westen, wohin wir auch sehen,
sind unsere Truppen siegreich. Schlag . folgt auf
Schlag; eine feindliche Festung um die andere wird
von unseren „Brummern" in Schutt geschossen. Un¬
aufhaltsam, wie die Wellen des Meeres, jagen unsere
heldenmütigen Krieger die Feinde vor sich her. Die
Gegner sind starr vor Entsetzen. In acht Wochen
wollten die Franzosen in Berlin sein — und jetzt —
noch keine sechs Wochen nach Beginn des Krieges —
stehen unsere wackeren Soldaten vor Paris. Schon
hört man dort den Donner der deutschen Kanonen,
sieht man Tag um Tag deutsche Flieger über der
Seinestadt kreuzen. Eine unbeschreibliche Furcht ist
über die Pariser gekommen: sie verlassen in flucht¬
artiger Eile ihre Stadt. Die Regierung ist ihnen
darin allerdings vorangegangen. Herr Poincare er¬
läßt seine wortreichen Kundgebungen schon seit
einigenTagen von der neuen Hauptstadt Bordeaux aus.
Auch der gewissenlose Schuft, der diesen blutigen Krieg
in der Hauptsache vorbereitet hat, der russische Bot¬
schafter Jswolski, hat sich aus dem Staube gemacht.
Ihm ist augenscheinlich gar nicht mehr wohl wegen
der Folgen „seines" Krieges. Der russische Zar
freilich ist noch überglücklich. Er hat seinem eng-
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