Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost Nr. 1-22 (1-22 / 1914 / 1915)

Meine Herren! Ich schließe meine kurzen 
Ausführungen, nicht über alle Fragen, die das 
Volk und die auch mich am lebhaftesten be¬ 
wegen, kann ich sprechen. Nur eins noch: In 
Treue und mit heißem Dank gedenken wir der 
Söhne Deutschlands, die auf den Schlachtfeldern 
im Osten und Westen, auf hoher See, an den Ge- 
Staden des Stillen Ozeans und in unseren Kolonien, 
)ie für die Ehre des Vaterlandes ihr Leben gelassen 
haben. Vor ihrem rühmlichen Heldenmut einigen 
wir uns in dem Gelöbnis, auszuharren bis zum 
letzten Hauch, damit Kinder und Enkel in einem 
stärkeren Deutschland frei und sicher gegen fremde 
Drohung und Gewalt an der Größe des Reiches 
weiterbauen können, und dieses Gelöbnis soll hin¬ 
ausschallen zu unseren Söhnen und Brüdern, die 
weiterkämpfen gegen den Feind, zu dem Herzblut, 
das in zahl- und namenlosem Heldentum aufwallt, 
für das wir bereit sind, alles herzugeben, was wir 
haben, hinschallen auch zu unseren Landsleuten im 
ÄuStande, die draußen für uns sorgen, die von der 
Heimat abgeschnitten und gefährdet, widerrechtlich 
gefangengehalten und mißhandelt werden. Wir 
halten durch, bis wir Sicherheit haben, daß keiner 
mehr wagen wird, unseren Frieden zu stören, einen 
Frieden, in dem wir deutsches Wesen und deutsche 
Kraft entfalten und entwickeln wollen als freies 
Volk! (Ungeheuerer jubelnder Beifall im ganzen 
Hause und auf den Tribünen, stürmisches Hände¬ 
klatschen, das sich immer erneut; die Beifallskund¬ 
gebungen erneuern sich minutenlang.) 
Ohne Debatte werden sodann die Kriegsvorlagen 
in Höhe von 5 Milliarden Mark angenommen — 
gegen die Stimme des sozialdemokratischen Abge¬ 
ordneten Liebknecht. 
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