Meine Herren! Ich schließe meine kurzen
Ausführungen, nicht über alle Fragen, die das
Volk und die auch mich am lebhaftesten be¬
wegen, kann ich sprechen. Nur eins noch: In
Treue und mit heißem Dank gedenken wir der
Söhne Deutschlands, die auf den Schlachtfeldern
im Osten und Westen, auf hoher See, an den Ge-
Staden des Stillen Ozeans und in unseren Kolonien,
)ie für die Ehre des Vaterlandes ihr Leben gelassen
haben. Vor ihrem rühmlichen Heldenmut einigen
wir uns in dem Gelöbnis, auszuharren bis zum
letzten Hauch, damit Kinder und Enkel in einem
stärkeren Deutschland frei und sicher gegen fremde
Drohung und Gewalt an der Größe des Reiches
weiterbauen können, und dieses Gelöbnis soll hin¬
ausschallen zu unseren Söhnen und Brüdern, die
weiterkämpfen gegen den Feind, zu dem Herzblut,
das in zahl- und namenlosem Heldentum aufwallt,
für das wir bereit sind, alles herzugeben, was wir
haben, hinschallen auch zu unseren Landsleuten im
ÄuStande, die draußen für uns sorgen, die von der
Heimat abgeschnitten und gefährdet, widerrechtlich
gefangengehalten und mißhandelt werden. Wir
halten durch, bis wir Sicherheit haben, daß keiner
mehr wagen wird, unseren Frieden zu stören, einen
Frieden, in dem wir deutsches Wesen und deutsche
Kraft entfalten und entwickeln wollen als freies
Volk! (Ungeheuerer jubelnder Beifall im ganzen
Hause und auf den Tribünen, stürmisches Hände¬
klatschen, das sich immer erneut; die Beifallskund¬
gebungen erneuern sich minutenlang.)
Ohne Debatte werden sodann die Kriegsvorlagen
in Höhe von 5 Milliarden Mark angenommen —
gegen die Stimme des sozialdemokratischen Abge¬
ordneten Liebknecht.
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