Volltext: Abt Maximilian Pagl von Lambach und sein Tagebuch (1705-1725)

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6. Februar habe ich Herrn Spazen zu der Marmor¬ 
arbeit zum Hochaltar1 abermahlen 120 fl. per Abschlag be¬ 
zahlt und in das Spaltzettel abschreiben lassen. (Siehe Titel¬ 
bild.) 
4. März habe ich dem Martin Veit, Buchhändler, für 
die Bibliotheca Maxima in 19 voluminibus 170 fl. und für die 
Opera Ioannis Duns Scoti, Doctoris subtilis, in 16 volumini¬ 
bus 113 fl., zusammen 283 fl., bezahlt. — Herrn Dr. Wer- 
loschnig habe gleichfalls für etliche gebundene Bücher, meist 
Philosophie, 10 fl. bezahlt.2 
23. März habe ich dem Johann Prezer, Messerschmied 
in Linz, für die 2 metallenen und in Feur vergoldeten Brust¬ 
bilder SS. Ioannis Baptistae et Ioannis Evangelistae über die 
per Abschlag vorhinein bezahlten 150 fl. annoch 62 fl., zu¬ 
sammen 212 fl. bezahlt, und wiederum für die in Händen 
habende Arbeit 100 fl. vorhinein.3 
23. März habe ich dem Ooldarbeiter Weber4 für 2 
orientalische Granaten 25 fl. bezahlt in Linz, für einen so 
gleich einem Herz 15 fl., für den andern 10 fl. 
24. März habe ich dem Simon Deysinger, Tischler zu 
Lambach, für mein Tabernaculmodell 50 fl. bezahlt. — Eodem 
habe ich dem Daniel Wälder,5 Buchführer in Augsburg, für 
verschiedene gelüfferte Bücher 100 fl. bezahlt. 
18. März habe ich in meinem Closter die durchlauch¬ 
tigsten 5 Prinzen aus Bayern, als den Churprinzen Carl, 
den Philippus, Ferdinandum, Clementem und Theodorum, 
als selbe von Graz widerum nach Münichen gereist, über 
Mittag tractiert und in dem Ufer und Fasangarten einige Di¬ 
version gemacht. Sie sind von Wels auf der Post, das Closter 
vorbei, gleich in das Ufer gefahren, alwo ich dieselben nebst 
des Herrn Geleitscommisarius Baron Beschonditz erwartet und 
mit einem kleinen Sermon empfangen; bei ihrer Ankunft und 
von dem Ufer zurück habe ich lassen schießen. Bei der Tafel 
habe ich neben dem kaiserl. Commisario, Herrn Obriststall¬ 
meister, Herrn Grafen Fugger und noch anderen Grafen mit 
1 Damit ist der Hochaltar der Stiftskirche gemeint. Abt Max ließ an Stelle 
des hölzernen einen Marmoraltar aufstellen nach einem Entwurf des Wiener Archi¬ 
tekten Johann Fischer v. Erlach. Darüber handelt ex professo ein Aufsatz am Schluß 
des Tagebuches. Siehe auch: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien, XII. B. 
Nr. 8./9. 35. Jahrg. S. 133. 
2 Vgl. oben 1. Febr. 1708. Johann Bapt. Werloschnig de et in Pemberg 
war seiner Schrift: „Dissertatio de Peste" (Lincy o. J.) nach, Medicus der Herren¬ 
stände Ob.-Oest. und Physicus Ordinarius in Wels. 
3 Siehe: Christliche Kunstblätter, Linz 1914, S. 81. Die zwei anderen Brust¬ 
bilder St. Benedikt und St. Scholastika sind dort abgebildet. 
4 Bei dem Goldschmied Friedrich Weber in Linz ließ Abt Max nach den im 
Stiftsarchiv liegenden Rechnungen des öfteren Arbeiten ausführen. 
5 Auch Walther geschrieben.
	        
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