Volltext: Abt Maximilian Pagl von Lambach und sein Tagebuch (1705-1725)

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6. Juli habe ein neues Par Jägerhorn von Wien bekom¬ 
men und darum 36 fl. 6 kr. bezahlt. 
In festo S. Kiliani hat H. Prälat von Schlierbach ponti- 
fi eiert. 
10. Juli ist H. Provincial von P. P. Capuzinern auf die 
Nacht bei mir gewesen. 
12. Juli früh bin ich mit H. Einnehmer von Qmunden 
hach Kremsmünster gereist, den 13. wieder nach Haus. 
15. Juli hab ich im Bach im Fasangarten gefischt und * 
17 Höcht gefangen und solche in dem Aegiditeichl1'eingesetzt. 
20. Juli abends nach 6 Uhr hat es bei uns wiederum 
Gerissl (Hagel) geworfen, doch ohne sonder Schaden. 
23. Juli hab ich den Hofschreiber mit der Vermögens¬ 
steuer vor 1127 fl. nach Linz geschickt. 
25. Juli bin ich nach Schlierbach gereist und hab dort 
pontifiziert. 
26. Juli wieder zurück und bin um 8 Uhr früh nach 
Haus kommen. 
August. Dem Daniel Walther2 habe den Rest der ge¬ 
lieferten Bücher bezahlen lassen. 
Für die Nachtuhr mit dem Wecker habe eine Sackuhr, 
eine Hanguhr und 28 fl. Geld geben. 
28. August. Die festo S. Augustini hab ich zu S. Florian 
pontifiziert, H. Prälat von Schlierbach hat geprediget. 
30. August haben wir in Unsern Stand eine Verord- 
neten- und Raith-Rath-Wahl gehabt und ist H. Propst von 
S. Florian zum Verordneten und H. Abt von Kremsmünster 
zum Raith-Rath erwählt worden. — Eodem bin ich nach ge¬ 
endigter Session der unsrigen statim nach Haus gereist und 
um 10 Uhr nachts ankommen. 
31. August haben Ihro hochfürstl. Gnaden v. Harrach, 
H. Coadjutor zu Salzburg,3 bei mir das Mittagmahl eingenom¬ 
men. H. Dompropst zu Salzburg Graf von Schreffenberg und 
Graf von Lamberg, Domherr von Passau, waren bei ihm. 
Diese Tage habe den Wexl per 660 fl. nach Wien Über¬ 
macht durch H. Preuer vor 600 fl. taxa. 20 fl. und 40 fl. 
Schreib- und andere Gelder wegen confirmirung der Privi¬ 
legien. 
Vor einigang der Hundstäg bis zu Ausgang derselben 
1 Der sogenannte „Fasangarten" (der Name besteht für diese Gegend noch 
heute) war eine große Gartenanlage mit Teichen, Wegen, Lauben und Irrgängen etc. 
nach dem Geschmacke dieser Zeit. Es wurden auch Tiere dort gehalten, hauptsäch¬ 
lich Fasane zur Jagd, deshalb der Name. 
2 Dürfte ein Sohn des Zinngießers Heinrich Walther aus Linz gewesen sein. 
3 Franz Anton Graf Harrach, seit 19. Oktober 1704 Koadjutor und später 
Nachfolger des Salzburger Erzbischofs Johann Ernest Graf Thun.
	        
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