Volltext: Abt Maximilian Pagl von Lambach und sein Tagebuch (1705-1725)

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Hiemit schließen die Tagebuchnotizen, die in vieler Be¬ 
ziehung, hauptsächlich aber in kunsthistorischer und kultureller 
Hinsicht sehr interessant sind. Am 23. Feber 1725 starb nach 
kurzer schwerer Krankheit Abt Maximilian Pagl, der kunstver¬ 
ständigste unter den Infelträgern des Stiftes Lambach, der aber 
auch voll und ganz würdig war der Blütezeit des Prälatenstandes 
in Oberösterreich. 
Um der Uebersicht wegen noch einmal alles von den 
Lebensdaten Abt Maximilians zusammenzustellen, so ergibt 
sich folgendes: Johann Pagl, geboren am 21. Mai 1668, wurde 
immatrikuliert an der Benediktineruniversität zu Salzburg am 
1. November 1682. Er trat in das Stift Lambach im Jahre 1687 
und legte die hl. Gelübde am 7. November 1688 ab als Fr. Maxi¬ 
milian. Die theologischen Studien vollendete er an der Alma 
Mater Benedictina zu Salzburg, wurde am 6. Februar 1695 zum 
Priester geweiht und feierte sein erstes hl. Meßopfer am 21. März 
dieses Jahres. Im Jahre 1696 wurde er Novizenmeister, ver¬ 
waltete daneben das Amt eines Konfessarius und Konzionators, 
legte am 19. Juli 1701 die Rigorosen utriusque iuris in Salzburg 
ab und wurde am 16. Mai 1703 von Abt Severin zum Prior er¬ 
nannt.1 Zum Abte wurde er erwählt am 10. Februar, konfirmiert 
am 10. März, benediziert am 13. April des Jahres 1705. Kaiser¬ 
licher Rat am 28. Februar 1705, wurde er als solcher wieder be¬ 
stätigt am 2. März 1716. Schon 1705 in den Landtag eingeführt, 
wurde er Landtagskommissär am 13. November 1707 und blieb 
es bis zum 22. November 1713, 1708 Assessor iudicialium, 15. Fe¬ 
bruar 1709 Landrat, Ausschußverordneter am 24. August 1709. 
Am 31. August 1713 wurde er Verordneter oder Deputierter des 
Prälatenstandes und am 26. August 1721 wurde er zum Raithrat 
gewählt. Daneben hatte Abt Maximilian zwar noch des öftern 
auch andere Funktionen inne, aber nur von Fall zu Fall und als 
Delegierter. Er starb am 23. Februar 1725. 
Abt Maximilian stand während seiner 20 jährigen Regierungs¬ 
zeit mit folgenden Künstlern und Kunsthandwerkern, 
die er bei seinen Bauten und künstlerischen Arbeiten in Sold 
hatte oder doch wenigstens zu Rate zog, in Beziehung: Paolo 
d’Allio, Stukkator; Karl Anton Carlone, Architekt,2 und Diego 
Francesco Carlone, Stukkator; Georg Doppler, Steinmetzmeister 
in Himmelreich bei Salzburg; Joh. Ignaz Egedacher, Orgelbauer 
in Passau; Joh. Bernard Fischer von Erlach, Hofarchitekt in 
Wien; Jos. Matthias Götz, Bildhauer in St. Nicola bei Passau; 
Joh. Georg und Franz Josef Holzinger, Stukkatore aus Schörf- 
ling; Knittl, Landschaftsingenieur; Leopold Mahl, Bildhauer in 
1 In der Einleitung steht fälschlich 1701. 
2 Dieser macht den Grundriß zum Refektorium.
	        
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