Volltext: Abt Maximilian Pagl von Lambach und sein Tagebuch (1705-1725)

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Omundener Salzlieferung auf der Traun, als Sohn des Zillen¬ 
hüters Balthasar Pagl am 21. Mai 1668. Im Taufbuche der 
Stiftspfarre Lambach ist am 21. Mai 1668 folgendes zu lesen: 
„den 21. Balthasar Pagl Zillenhieter am Stadl et eius uxoris 
Mariae ein Khünd Joannes von P. Engelbert1 getauft und von 
Adam Pieringer gehebt worden“. Von seiner ersten Studien¬ 
zeit und frühesten Beziehung zum Stift ist nichts überliefert. 
Johann Pagl trat wahrscheinlich 1687 in das Stift Lam¬ 
bach, denn er legte laut Profeß-Schedula am 7. Nov. 1688 die 
hl. Gelübde ab2, nicht wie die Rotel über ihn berichtet, am 9. 
November. Seinen theologischen Studien oblag er an der Bene¬ 
diktiner-Universität zu Salzburg mit großem Eifer und glän¬ 
zendem Erfolge. Am 6. Februar 1695 zum Priester geweiht, 
feierte er am 21. März 1695 sein erstes hl. Meßopfer. Für 
seine außerordentliche Befähigung und als charakteristisches 
Kennzeichen seiner bedeutenden Persönlichkeit zeugt auch wohl 
der Umstand, daß er schon ein Jahr darauf 1696 zum Novizen¬ 
meister ernannt wurde, welche verantwortungsvolle Stelle er 
bis zum Jahre 1701 innehatte; daneben bekleidete er das Amt 
eines Confessarius und Concionators. In diesem Jahre erhob 
ihn der Abt Severinus Blass zum Prior des Stiftes. Die 
Rotel sagt von ihm: „Quantum abundaverit scientia, pruden- 
tia, charitate, et animarum zelo, sufficit dicere: Magistrum No- 
vitiorum et Priorem fuisse.“ Nach dem Tode des Abtes Severin 
am 2. Januar 1705 wurde er Administrator des Stiftes, als wel¬ 
cher er am 10. Februar 1705 durch das allseitige Vertrauen 
seiner Mitbrüder zum Abte erwählt wurde. Der Konvent be¬ 
stand damals aus 27 Mitgliedern. Sein Porträt, gemalt von 
Martin Altomonte im Stift stammt aus der ersten Zeit seiner 
Regierung. (S. Abb. 1 Titelbl.) 
Als Abt entfaltete Pagl sein großes und vielseitiges Ta¬ 
lent. Er vollendete den quadratischen Bau des Klosters, in 
welchem der Konvent wohnte und den Abt Placidus Hieber 
begonnen hatte, errichtete 1708 bis 1709 das prachtvolle 
Refektorium und ließ in alle Zellen Oefen setzen. 
Fast alle bedeutenderen Künstler und Handwerker 
seiner Zeit standen in seinem Sold, so Altomonte3, Carlone, 
Parodio, Massenta, Spaz, Jos. M. Götz, Prezer, Dallinger etc. Er ließ 
den marmornen Hochaltar errichten, verschönerte die Loretto4- 
und Sakramentskapelle, schaffte Kelche, Ziborien und eine pracht¬ 
1 P. Engelbert Hammerle f 1687. 
2 Das Profeßdatum der Toten-Rotula über Abt Max ist falsch. 
3 Vgl. J. Klaus, Martin Altomonte, sein Leben und sein Werk in Oesterreich, 
mit 16 Tafeln. Wien 1916, S. 33 ff. 
4 Die Lorettokapelle ist eine naturgetreue Nachahmung des hl. Hauses zu 
Loretto.
	        
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